Bochum. Das 3:1 über Nürnberg war erneut ein Beleg für die Geschlossenheit des Teams. Warum also nicht über den Aufstieg reden? Ein Kommentar.
Robert Tesche hielt sich an die inoffizielle Vereinslinie des VfL Bochum, nicht über den Aufstieg zu sprechen. Der Weg sei der richtige, sagte der Matchwinner nach dem hart erkämpften 3:1-Heimsieg. „Aber wenn Nürnberg ein, zwei Situationen richtig ausspielt, liegen wir zurück.“ Deshalb gelte das eisern vorgetragene Credo: Von Spiel zu Spiel schauen. Am Ende wird abgerechnet.
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Wenn der VfL auf die letzten Spiele schaut, kann man eigentlich zu keiner anderen Überzeugung kommen, dass der VfL ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden kann. Da stehen nicht nur fünf Pflichtspielsiege in Folge, sondern auch ein Pokalerfolg gegen Bundesligist Mainz 05.
Eben jenes Pokaldrama und das Spiel gegen Nürnberg sind Belege dafür, dass die Mannschaft in dieser außergewöhnlichen Saison gewachsen ist. Sie kämpft, sie lässt sich nicht hängen, sie demonstriert eine Einheit, die es zum Aufstieg braucht. In beiden Spielen wurde der VfL mit dem Sieg belohnt. Dies als Zufall oder Glück abzutun, wäre zu einfach. Die Qualität in dieser Saison stimmt, und der VfL weiß sie im richtigen Moment einzusetzen.
Die Chance des Aufstiegs ist so groß wie lange nicht
Das Understatement hat natürlich einen guten Grund. Bislang hat der VfL Bochum erst 16 Spieltage gespielt, die Tabellenführung gilt erstmal nur vorübergehend. Die Enttäuschung eines weiteren missglückten Versuchs, den Aufstieg ins Oberhaus zu schaffen, möchte man den Fans ersparen, die seit einem Jahrzehnt darauf warten.
Aber in der momentanen Situation würde es gut passen, wenn der VfL sich selbstbewusst als Aufstiegskandidat sieht. Die Chance ist so groß wie lange nicht, warum sie also nicht als solche begreifen? Die Konkurrenz dürfte nun ohnehin dieser Meinung sein.