Köln. Mit 2:3 hat der VfL Bochum sein zweites Testspiel beim 1. FC Köln verloren. Die Partie ging über 135 Minuten. Ein Spieler angeschlagen.

Der VfL Bochum zog sich im zweiten Testspiel nach dem 0:0 gegen Uerdingen beim Bundesligisten 1. FC Köln nach anfänglichen Problemen ordentlich aus der Affäre. Nach starkem ersten Drittel des FC in der Partie über 3 mal 45 Minuten setzte sich Köln mit 3:2 (2:0/0:0/1:2) durch. Dabei war das letzte Drittel nach DFB-Statuten ein „Trainingsspiel“ mit vereinseigenem Schiedsrichter-Gespann – offiziell beendet war der Test damit also nach dem 2:0 und 90 Minuten.

„Das war eine ungewöhnliche Spielzeit. Wir hatten einige gute Sachen dabei, aber auch weniger gute“, bilanzierte Trainer Thomas Reis. „Wir hatten in der ersten Halbzeit zu viele unnötige Ballverluste, so fielen auch die Tore. Anders als Uerdingen hat Köln die Fehler bestraft“, führte er aus. Andererseits habe sich später eine junge Mannschaft gut geschlagen und noch zwei Treffer erzielt. Ähnlich sah es auch Stürmer Simon Zoller: „Es war ein Auf und Ab“, sagte er nicht unzufrieden, „es gibt aber noch viel zu verbessern.“

Test vor 200 Zuschauern

200 Zuschauer durften dabei sein, verteilt auf der Tribüne im Franz-Kremer-Stadion, alle namentlich registriert, alle mit Mund-Nasen-Schutz. Mit Karnevalsmusik wurden sie eingestimmt auf das Testspiel des FC, der ohne Simon Terodde spielte. Der Ex-Bochumer wechselt wohl zum Hamburger SV.

Beim VfL fehlten Herbert Bockhhorn, Danny Blum und Saulo Decarli (Fußprobleme). Trainer Reis setzte zu Beginn auf etliche Stammkräfte, von Torwart Manuel Riemann bis zu Stoßstürmer Silvere Ganvoula. In der Innenverteidigung gab Vasileios Lampropoulos sein Comeback neben Maxim Leitsch, auch Vitaly Janelt und Simon Zoller feierten ihr Testspiel-Debüt. Als Rechtsverteidiger agierte Lars Holtkamp (18), der nach der Verletzung von Herbert Bockhorn als Back-Up für Cristian Gamboa in Betracht kommt. Um in der 2. Liga bestehen zu können, muss er sich allerdings noch erheblich steigern.

Kainz und Jakobs bereiten VfL-Defensive große Probleme

Die Partie begann flott mit Chancen für Ganvoula und Kölns Jakobs, und schon nach fünf Minuten gab es ein „Trömmelche“ samt „Kölle Alaaf“ aus den Boxen. Nach einem Gegenstoß bediente Florian Kainz Ismail Jacobs, der mühelos einschob. Die schnellen Außenstürmer Kainz (rechts) und Jakobs (links) brachten den VfL fortan immer wieder in Verlegenheit – und prüften Manuel Riemann, Bochums Besten, bei einer Reihe an Topchancen.

Silvere Ganvoula, hier im Duell mit Rafael Czichos, hatte ein paar gute Szenen.
Silvere Ganvoula, hier im Duell mit Rafael Czichos, hatte ein paar gute Szenen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | iro Sportphoto/Ralf Ibing

Die Kölner dominierten die Partie, waren zweikampf- und spielstärker. Bei Bochum ging nach vorne nicht viel, auch wenn Ganvoula nach einem Solo und Sebastian Maier gute Chancen vergaben. Maier war schon nach zwölf Minuten für Robert Zulj eingewechselt worden. Der Spielmacher hatte sich das Knie verdreht und ging angeschlagen vom Feld, es soll aber nichts Dramatisches sein, hieß es vor Ort aus der medizinischen Abteilung.

Das 2:0 war nach einem Ballverlust fällig, als der VfL von der Mittellinie bis zum Abschluss zu viel Abstand hielt. Letztlich vollendete Kainz (40.).

Junges Team wehrt sich wacker

Zum zweiten Drittel kamen Torwart Paul Grave, der sich mehrmals auszeichnete, und Armel Bella-Kotchap (für Lampropoulos), der eine ordentliche Leistung ablieferte. Die weiteren Wechsel nahm Reis in Minute 64 vor. Bis dahin kam der VfL bei einem nun einsetzenden Gewitter, das sich aber zunächst woanders richtig austobte und erst nach dem Ende richtig ankam am Kölner Sportpark, nach anfänglich weiteren Kölner Chancen besser ins Spiel. Ganvoula setzte sich stark durch, doch Bornauw klärte auf der Linie.

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Angeführt von Gamboa, Losilla und Eisfeld nahm dann ein junges Team den Kampf gegen ja ebenfalls durchwechselnde und sichtlich nachlassende Kölner an, das so in der 2. Liga sicherlich nie spielen wird. Tarsis Bonga fügte sich mit sattem Schuss gleich selbstbewusst ein, Pantovic verzog nach Maier-Pass. Viel ließ Bochum defensiv nicht mehr viel zu.

Pantovic und Ekincier treffen zum Anschluss

Im dritten Durchgang übernahmen zwei Kölner und ein Bochumer den Job des Schiedsrichter-Gespanns, denn die DFB-Statuten sehen eine dritte Halbzeit samt Schiedsrichter nicht vor. Dieses Drittel war nun offiziell ein „Trainingsspiel“. Schiedsrichter war Kölns Torwart-Trainer Andreas Menger, einer seiner Assistenten VfL-Zeugwart Andi Pahl. Toto Losilla jedenfalls vergab das erste Tor für den VfL in der Vorbereitung, ehe Christian Clemens zum 3:0 des FC einnetzte (94.). Und dann belohnte sich der VfL: Bonga nahm Fahrt auf, legte klug zurück, der gut aufgelegte Milos Pantovic schob ein. Und Bochum legte nach, Baris Ekincier vollstreckte nach Pantovic-Pass. 3:2 - der Endstand.

Die Fakten zum Spiel: Köln - Bochum 3:2 (2:0/0:0/1:2)

Tore: 1:0 Jakobs (5.), 2:0 Kainz (40.), 3:0 Clemens (94.), 3:1 Pantovic (124.), 3:2 Ekincier (127.)

VfL Bochum bis 64. Minute: Riemann (46. Grave) – Holtkamp, Lampropoulos (46. Bella-Kotchap), Leitsch , Soares – Janelt, Tesche – Zoller, Zulj (13. Maier), Weilandt – Ganvoula

VfL Bochum ab 64. Minute: Grave (91. Drewes) – Gamboa, Bella-Kotchap, Kokovas, Römling – Losilla, Eisfeld – Ekincier, Maier (106. Holtkamp), Pantovic – Bonga