Bochum. Die Fans des VfL Bochum durften wieder wählen. Diesmal ging es um das Tor der Saison. Die Wahl fiel auf Vitaly Janelt.

Sogar Manuel Riemann machte sich auf den Weg. Der Torwart des VfL Bochum rannte am 22. Februar im Spiel bei Dynamo Dresden über den ganzen Platz und sprang mit auf die Jubeltraube der Spieler des VfL Bochum. Mitten drin in der Traube: Vitaly Janelt. Er hatte in der dritten Minute der Nachspielzeit mit dem Kopf das 2:1 und damit den Siegtreffer erzielt. Der Sieg war, das lässt sich im Rückblick festhalten, der Wendepunkt in der Saison des VfL Bochum. Vielleicht haben die Fans des VfL Bochum das Tor auch deshalb zum „Tor der Saison gewählt“.

Schön ist es natürlich auch. Danny Blum flankt von links mit links, Janelt läuft in den Ball, hinein, lässt ihn über die Stirn rutschen, er fliegt über Dresdens Torwart hinweg ins lanke Eck. Der Jubellauf führt Janelt um das Tor herum in die Ecke des Stadions, in dem die VfL-Fans stehen. Riemann kommt angelaufen, alle umarmen ihn, am Ende gibt ihm Kapitän Anthony Losilla einen Kuss auf die Stirn.

Danach nur noch eine Bochumer Niederlage

Nach diesem Spiel verlor der VfL Bochum noch genau eine Partie, die letzte der Saison bei Hannover 96. Es scheint in der Tat so, dass Janelts Treffer – sein einziges in der Saison – die Wende zum Besseren gebracht hätte. Das aber ist zu kurz gegriffen. Denn danach wurde es nicht sofort besser. Nicht für den VfL Bochum, nicht für Janelt. Er erzielte kein weiteres Tor mehr, er verlor seinen zwischenzeitlichen Stammplatz an Robert Tesche. Janelt wird sich in der kommenden Saison steigern müssen.

Für den VfL Bochum folgte nach dem 2:1-Sieg in Dresden ein fast schon legendär zu nennendes 4:4 im Heimspiel gegen Sandhausen. In dem Spiel erzielte Danny Blum drei Tore und musste sich hinterher ärgern, dass das trotz einer 2:0- und einer 4:2-Führung nicht zum Sieg reichte. Am Spieltag danach und der Partie bei Darmstadt 98 rückte erstmals Vasileios Lampropoulos für den verletzten Saulo Decarli in die Innenverteidigung an die Seite von Maxim Leitsch. Der spät im Winter verpflichtete Grieche und das lange verletzt fehlende VfL-Talent gaben der Abwehr recht spät in der Saison die nötige Stabilität.

VfL-Team arbeitete und funktionierte besser

Wobei Trainer Thomas Reis stets betonte und betont, dass das gesamte Team spätestens nach der Coronapause besser arbeitete, funktionierte und sich mit jedem Erfolg mehr Selbstvertrauen holte. Dass das Innenverteidiger-Duo in der zweimal im Jahr erscheinenden Rangliste des Kickers bei den Innenverteidigern weit vorne vertreten ist, interessiert ihn auch deshalb weniger. „Mich interessiert mehr, dass sie bei uns Leistung bringen. Das haben beide getan.“

Maxim Leitsch im Saisonverlauf als Innenverteidiger zu bringen, sei aber auch im Nachhinein „sicher eine gute Entscheidung“ gewesen. „Ich war der Meinung, dass er soweit ist. Er hat Potenzial, wenn der Körper es mitmacht. Er muss Vertrauen in seinen Körper haben“. Das scheint nun gegeben.

Drei Innenverteidiger unter Vertrag

Gerne würden die Verantwortlichen des VfL dieses Duo auch in der kommenden Saison nebeneinander spielen sehen. Weiterhin arbeiten sie an einer Fest-Verpflichtung von Lampropoulos. Dessen Verein, Deportivo La Coruna ist sportlich aus der 2. Spanischen Liga abgestiegen, klagt aber noch dagegen, weil das letzte Spiel La Coronas wegen Corona abgesagt werden musste.

Um Alexander Jeremejeff, hier im Spiel SG Dynamo Dresden gegen den VfL Bochum mit Robert Tesche (l.), gibt es Transfergerüchte in Richtung VfL Bochum.
Um Alexander Jeremejeff, hier im Spiel SG Dynamo Dresden gegen den VfL Bochum mit Robert Tesche (l.), gibt es Transfergerüchte in Richtung VfL Bochum. © dpa | Daniel Schäfer

Stand jetzt hat der VfL drei Innenverteidiger unter Vertrag: Saulo Decarli, Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap. Das ist zu wenig, zumal Bella-Kotchap immer wieder mit einem Wechsel zu einem Premier League-Verein in Verbindung gebracht wird. Wechselweise sind das Manchester United, Crystal Palace, Tottenham Hotspur oder Manchester City.

Transfergerüchte um Armel Bella-Kotchap

Transfergerüchte gibt es indes auch in die andere Richtung, also welche Spieler möglicherweise zum VfL Bochum wechseln könnten. Ganz vorne ist da natürlich Vasileios Lampropoulos. Diskutiert wird inzwischen aber auch über David Gnaase, 23 Jahre alter Mittelfeldspieler der Würzburger Kickers, Luc Ihorst, 20 Jahre alter Stürmer von Werder Bremen, sowie jetzt auch über Alexander Jeremejeff, 26 Jahre alter Mittelstürmer, der zuletzt für Dynamo Dresden spielte.