Bochum. Ende August könnte es weitergehen in der 2. Liga, Bochum arbeitet an Konzepten für Spiele mit Fans. Dresden-Stürmer kein Thema. Osei-Tutu begehrt.

Möglicherweise geht der Urlaub der VfL-Profis noch etwas schneller zu Ende als geplant. Noch hat das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga zwar keine Entscheidung getroffen. Doch ein Saisonstart am letzten Augustwochenende (28. bis 30.) gilt nach diversen Medienberichten als Favorit für den neuen Rahmen-Terminplan – aus wirtschaftlichen Gründen. Der zweite Spieltag würde dann an einem Länderspiel-Wochenende stattfinden, ehe DFB-Pokal und 1. Bundesliga starten würden am 11./18. September. Aber auch ein Saisonstart der 2. Liga Mitte September ist noch denkbar.

Wie der kicker berichtet, weist die DFL in einem Schreiben an die Vereine, die bis heute Stellung zu den verschiedenen Varianten nehmen sollten, darauf hin, dass in der 2. Liga „ein vorgezogener exklusiver Saisonstart vertraglich mit den Verwertungspartnern vereinbart ist“. Es geht also um viel TV-Geld, einmal mehr. Auch die Zahl der Englischen Wochen sollte möglichst klein, die Winterpause entsprechend kurz gehalten werden (Start: 8. oder 15. Januar), um keine Abstriche bei den TV-Erlösen hinnehmen zu müssen. Möglich ist aber auch noch ein Saisonstart Mitte September, wie er für die 1. Bundesliga vorgesehen ist, was aus sportlicher Sicht nach der ja sogar noch laufenden Saison (Relegation, 3. Liga) sicherlich sinnvoller wäre.

Corona: Zwei Testungen vor dem Trainingsauftakt sind vorgesehen

Klar ist: Es muss bald Klarheit herrschen, denn bis zum Saisonstart müssen die Vereine wie der VfL Bochum erneut viel organisieren. So sind vor dem Trainingsauftakt zwei Testungen auf Covid-19 vorgesehen, bei einem Liga-Start Ende August würde der Trainingsauftakt des VfL nach WAZ-Informationen voraussichtlich bereits um den 25. Juli liegen. Auch Testspiele und ein Trainingslager unter Coronabedingungen sind zu planen.

DFL-Plan: Fans im Stadion erfordern auch standortspezifische Konzepte

Beim Geisterspiel gegen St. Pauli setzte sich der VfL mit 2:0 durch.
Beim Geisterspiel gegen St. Pauli setzte sich der VfL mit 2:0 durch. © Ralf Ibing /firo Sportphoto/POOL | alf Ibing

Vor allem: Die DFL hat das klare Ziel, dass wieder Zuschauer ins Stadion dürfen. Zwar sind Großveranstaltungen bis Ende Oktober grundsätzlich untersagt, bei Vorlage entsprechender Hygienekonzepte aber im Freien (Stadion) nicht ausgeschlossen. Neben allgemeinen Vorgaben der DFL sollen dafür alle Klubs standortspezifische Konzepte erarbeiten. Eine komplett einheitliche Lösung von der Stange wie zuletzt beim Sonderspielbetrieb ganz ohne Fans könne es aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen nicht geben, sagte DFL-Chef Christian Seifert sinngemäß.

In Bochum etwa ist die Zuwegung unter Corona-Bedingungen sicherlich komplizierter als an vielen anderen Standorten. Die (Landes-)Politik und örtliche Gesundheitsbehörden müssten den Konzepten zustimmen. Wie viele Fans dann ins Vonovia-Ruhrstadion dürften, ist entsprechend unklar und auch im Verlauf der nächsten Wochen immer abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie vor Ort.

Wer dürfte denn rein ins Stadion? Das birgt Zündstoff

In jedem Fall muss eine adressenseitige Nachverfolgung der Besucher möglich sein, etwa durch personalisierte Tickets, Abstandsregelungen im Stadion, Kleingruppen auf den Sitz- und vielleicht auch Stehplätzen. Wie viele Fans ins Ruhrstadion dürften in einem ersten Schritt und wer, ist aber offen – und birgt Zündstoff, wie überall. Der VfL hat bereits eine Task Force gebildet, die sich mit der schrittweisen Zulassung von Fans mit all seinen Facetten, von der Sicherheit bis zum Catering, beschäftigt.

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Rekord: 7.000 Dauerkarten sind verkauft worden 2019/20

Dauerkarten-Inhaber und Mitglieder haben dabei sicherlich bessere Karten als andere, zumal sie namentlich bereits erfasst sind. Im Schnitt kamen in der Vorsaison vor der Coronakrise rund 17.700 Zuschauer zu den Heimspielen. 7.000 Dauerkarten – ein neuer Rekord - wurden verkauft, der Klub zählt rund 11.000 Mitglieder. Das Stadion fasst rund 26.600 Zuschauer, inklusive der Stehplätze (12.000). Berücksichtigt werden müssen natürlich auch Sponsoren-Vertreter in den lukrativen VIP-Bereichen. Zahlen, die zeigen, dass die Lösung, wer ins Stadion dürfte, nicht einfach sein wird – abhängig davon, wie viele in einem ersten Schritt zugelassen werden könnten.

Osei-Tutu soll das Interesse anderer Klubs geweckt haben

Und: Je eher die Saison startet, desto schneller sollte der Stamm des künftigen Kaders zusammen sein. Bisher hat der VfL Bochum Lars Holtkamp (18) mit einem Profivertrag ausgestattet und damit 23 Spieler unter Vertrag. Jordi Osei-Tutu will man halten. Nach WAZ-Informationen aber gibt es für die bisherige Leihgabe von Arsenal London interessierte Klubs, die ihn fest verpflichten könnten. Dann wäre der VfL wohl aus dem Rennen, eine derartige Ablösesumme kann sich Bochum nicht leisten.

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Jeremejeff von Dresden ist kein Thema beim VfL

Kein Thema ist nach gesicherten WAZ-Informationen der in Medien gehandelte Stürmer Alexander Jeremejeff von Dynamo Dresden. Angebote für das Tafelsilber des VfL, insbesondere für Silvere Ganvoula oder auch Armel Bella-Kotchap also, liegen bisher nicht vor. Was sich freilich im Juli noch ändern kann.