Bochum. Volle Kapelle beim VfL Bochum: Am Freitag fand das erste Mannschaftstraining seit Wochen statt. Fast alle sind fit. Riemanns Vertrag verlängert.

Der Tag des Zweikampfes war gekommen beim VfL Bochum, erstmals seit März absolvierte der Zweitligist am Freitag wieder ein Mannschaftstraining. Mit Körperkontakt. „Das war schon ein schönes Gefühl, die Truppe mal wieder komplett zusammen zu haben“, sagte Trainer Thomas Reis.

Wichtiger als Emotionen freilich war die Arbeit mit und gegen den Ball, „denn uns bleibt nicht viel Zeit“, weiß Reis rund eine Woche vor dem Re-Start der 2. Liga mit dem Heimspiel gegen den FC Heidenheim am Samstag, 16. Mai (13 Uhr, Ruhrstadion). Pressing und Gegenpressing waren der Schwerpunkt am Freitag, rund 1:45 Stunden dauerte diese in gewisser Weise historische Einheit auf dem weiterhin mit Sichtschutz abgeschirmten oberen Trainingsplatz, nachdem das Gesundheitsamt der Stadt Bochum grünes Licht für das Mannschaftstraining gegeben hatte.

Janelts Platz im Mittelfeld könnte frei werden

An diesem Samstag will Reis im Stadion trainieren und elf gegen spielen lassen, und zwar zweimal 25 oder 30 Minuten. Ob sich dabei bereits eine potenzielle Startelf wieder einspielen kann, ließ Reis offen, betonte aber: „Viel Zeit zum Experimentieren haben wir nicht.“ Jeder könne sich anbieten. Wenn man auf die letzte Liga-Startelf blickt, beim 0:0 gegen Darmstadt, könnte Vitaly Janelts Platz frei werden.

Ist ein Kandidat für die Startelf beim VfL Bochum: Robert Zulj, hier im Spiel gegen Stuttgart.
Ist ein Kandidat für die Startelf beim VfL Bochum: Robert Zulj, hier im Spiel gegen Stuttgart. © WAZ FotoPool | Udo Kreikenbohm

Noch ist offen, ob der noch angeschlagene Janelt am Montag wieder ins Mannschaftstraining zurückkehrt, ansonsten dürfte es bis zum Heidenheim-Spiel eng werden für den U21-Nationalspieler. „Sonst sind alle in Bord, wir haben etliche Alternativen“, sagt Reis. Neben Anthony Losilla und Robert Tesche, die zuletzt beide gesetzt waren, könnten im Mittelfeld Thomas Eisfeld oder, in einer offensiveren Variante, Robert Zulj, Sebastian Maier oder Tom Weilandt beginnen.

Manuel Riemann bleibt ein weiteres Jahr beim VfL Bochum

Sicher ist, dass Manuel Riemann wieder für einen Einsatz bereit sein wird. Der 31-jährige Stammtorwart, dessen Vertrag sich bereits vor der Corona-Krise wegen einer Klausel im aktuellen Vertrag automatisch verlängert hat um ein Jahr, wie diese Redaktion am Freitagmittag bereits exklusiv vermeldet hatte, ist nach auskurierter Verletzung wieder fit.

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Bei der Klausel handelte es sich nach WAZ-Informationen um eine bestimmte Zahl an Einsätzen. Riemann kam in dieser Saison bereits auf 24 Spiele, nur gegen den Hamburger SV fehlte er wegen einer Gelb-Rot-Sperre. Daher griff die Klausel bereits vor der Liga-Pause Mitte März. Neue Verträge schließt der VfL Bochum derzeit noch nicht ab.

Schindzielorz erklärt die Vertrags-Verlängerung mit dem Torwart

„Sein Vertrag hat sich bereits vor Wochen verlängert. Allerdings hielten wir den Zeitpunkt inmitten der Corona-Krise, als unsicher war, ob überhaupt weitergespielt werden kann, für nicht richtig und haben daher die Nachricht zunächst zurückgehalten“, erklärte VfL-Geschäftsführer Sport, Sebastian Schindzielorz in einer Pressemitteilung. „Wir freuen uns, dass es nun wieder losgeht und Manuel Riemann nicht nur in den kommenden Wochen, sondern auch in der nächsten Saison das VfL-Trikot tragen wird.“

Riemann wechselte im Sommer 2015 vom SV Sandhausen zum VfL Bochum und löste in seiner ersten Saison unter Trainer Gertjan Verbeek Andreas Luthe als Nummer eins ab. Seitdem bestritt er 144 Spiele für den VfL.

Zunächst steht an diesem Samstag neben dem Training eine weitere, die dritte Testreihe auf das Coronavirus an. Sobald die Ergebnisse vorliegen, wohl spätestens am Sonntag soll die Mannschaft ins Hotel am Stadion in Quarantäne gehen, wie es die DFL ja vor dem Liga-Start vorgeschrieben hat.