Bochum. 2:0 geführt, 4:2 geführt, am Ende hieß es 4:4 im Spiel des VfL Bochum gegen den SV Sandhausen. Diskussion gab es besonders vor dem letzten Tor.
Zufrieden machte sich Jordi Osei-Tutu auf den Weg zur Bank. Der junge Engländer hatte beim Spiel des VfL Bochum gegen den SV Sandhausen ein Tor erzielt und als Rechtsaußen überzeugt. Als er in der Nachspielzeit das Feld verließ, bekam er verdienten Applaus von den VfL-Anhängern. Da stand es noch 4:3 für den VfL Bochum und VfL-Trainer Thomas Reis brachte mit Simon Lorenz einen weiteren Verteidiger, um den Sieg über die Zeit zu bringen. Es klappte nicht.
Wenig später konnte Osei-Tutu in der Mixedzone nur sehr wenig über sein erfolgreiches Spiel sagen und sich schon gar nicht ausgelassen über sein Tor freuen, so sehenswert es auch gewesen war. Das Spiel war 4:4 ausgegangen. Vier Tore und zwei Zwei-Tore-Führungen hatten dem VfL Bochum nicht für einen Sieg gereicht. Da rückten die positiven Aspekte des Spiels klar in den Hintergrund.
Danny Blum hatte ein überragendes Spiel gemacht. Drei Tore hatte der schnelle Linksaußen erzielt. Das erste per Elfmeter. Es war das 1:0 nach sechs Minuten und sein viertes Tor vom Punkt bei vier Versuchen. Mit dem zweiten Tor, dem 2:0 nach acht Minuten, bewarb er sich für das Tor des Monats. Osei-Tutu hatte geflankt, Blum hielt den Außenrist des linken Fußes hin, der Ball flog über Sandhausens Torwart Martin Fraisl ins Tor.
Osei-Tutu hat Besuch aus England
Schön anzusehen war auch Blums dritter Treffer. Vier Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, da traf er nach Vorarbeit von Vitaly Janelt zum 3:2. Als Osei-Tutu nach 65 Minuten das 4:2 erzielte, schien die Partie endgültig gelaufen. Osei-Tutu hatte freudig zu seinen beiden Kumpels aus England gewunken, die auf der Tribüne saßen. Auch ihnen musste er später am Tag erklären, warum es die Bochumer erneut nicht schafften, einen Vorsprung ins Ziel zu bringen.
Das sei kein Zufall mehr, sagte Anthony Losilla dazu. Der Spielführer hatte den dritten Elfmeter des Spiels verursacht. Wenn irgendwann der Pechvogel der Saison gesucht wird, ist Losilla in jedem Fall in der Lotterie. In der Hinrunde hatte er gegen Bielefeld beim Spielstand von 3:2 für Bochum ein Eigentor und damit das 3:3 gemacht. Diesmal half er dem Gegner unglücklich mit einem Handspiel.
Wenig Verständnis für den Elfmeterpfiff
VfL-Torwart Manuel Riemann hatte kein Verständnis für den Pfiff von Schiedsrichter Johann Pfeifer. „Tut mir leid“, sagte Riemann. „Aber wenn das ein Elfmeter ist . . .“ Losilla blieb nur zu sagen, dass er den Ball nicht gesehen habe. An den Arm war er ihm dennoch geflogen. Und der Arm war nun mal sehr weit oben. Trainer Thomas Reis blieb daher auch nicht viel anderes zu sagen, als das man die Strafstöße geben könne. Vor dem 3:4 für Sandhausen war dem eingewechselten Milos Pantovic der Ball an den Arm gesprungen. Da fielen die Bochumer Proteste noch etwas gemäßigter aus.
Da lag der VfL aber auch noch in Führung. Mit einem Sieg hätten die Bochumer Sandhausen in der Tabelle überholt. So aber bleibt Bochum hinter Sandhausen. Gewinnt Hannover 96 am Montagabend gegen Holstein Kiel, fällt Bochum wieder auf Platz 15 zurück. Das Team schafft es weiterhin zu selten, für eine etwas entspanntere Trainingswoche zu sorgen.
Vorbereitung auf Darmstadt
„Wir müssen weiter arbeiten und uns gut auf Darmstadt vorbereiten“, blieb Thomas Reis in der Pressekonferenz nur zu sagen. Lieber wäre es ihm gewesen, er hätte Danny Blum zu einer herausragenden Leistung und Jordi Osei-Tutu zu einer sehr guten Leistung gratulieren können. Nach den beiden aber wurde er in großer Runde nicht mehr gefragt.