Bochum. Der VfL Bochum hat den Griechen Vasileios Lampropoulos (29) von La Coruna ausgeliehen. Wunschkandidat war der Verteidiger aber nicht.

Von einem, zwei oder gar keinem weiteren Neuzugang sprach Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz am Freitagmittag. Mit einem Offensivmann und einem Verteidiger sei sich der VfL einig, „nun liegt es am jeweils anderem Verein, ob es für uns klappt. Das liegt nicht mehr in unserer Hand.“

Geklappt hat es auf den letzten Drücker, am Ende des Freitags, kurz bevor das Transferfenster der Deutschen Fußball-Liga schloss um 18 Uhr, nur noch mit einem Spieler. Einem Innenverteidiger.

Lampropoulos soll die Abwehr stabilisieren

Der Grieche Vasileios Lampropoulos soll den VfL im Abstiegskampf verstärken und helfen, die wackelige Defensive zu stabilisieren. Der VfL hat den 29-Jährigen vom spanischen Zweitligisten Deportive La Coruna bis zum Saisonende (30. Juni 2020) ausgeliehen. Dann läuft auch sein Vertrag bei La Coruna aus. Der VfL könnte ihn dann also fest verpflichten, wenn sich Verein und Spieler bis zur oder in der nächsten Transferperiode darauf verständigen sollten. Von etwaigen Optionen ist bisher jedenfalls nichts bekannt.

Aktuell zählt nur der Abstiegskampf. Der 1,85 Meter große Rechtsfuß könnte den Platz von Patrick Fabian oder Saulo Decarli einnehmen. Er soll sofort helfen – frühestens allerdings beim Auswärtsspiel in Wehen Wiesbaden kommende Woche Sonntag. Gegen den Hamburger SV an diesem Montagabend (20.30 Uhr, Ruhrstadion) wird er sicher noch nicht spielen.

Der griechische Nationalspieler kommt mit viel Spielpraxis

Bochums Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz sieht in Vasileios Lampropoulos einen „gestandenen Innenverteidiger, der in dieser Saison in nahezu jedem seiner Pflichtspiele über die volle Distanz zum Einsatz kam. Darüber hinaus gehörte er zuletzt dauerhaft zum Kader der griechischen Nationalmannschaft.“

Der 29-Jährige wechselte erst im vergangenen Sommer von AEK Athen zum spanischen Zweitligisten Deportivo La Coruna. Bei AEK Athen spielte er nach vorherigen Stationen bei Olympiakos Piräus und Panionios Athen fünf Jahre lang, bestritt in Griechenlands erster Liga insgesamt 135 Partien (5 Tore) und wurde mit dem Hauptstadt-Klub 2018 griechischer Meister.

Stammkraft bei La Coruna in der zweiten Liga Spaniens

Der Kader steht für den Abstiegskampf: Trainer Thomas Reis (l.) und Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz-
Der Kader steht für den Abstiegskampf: Trainer Thomas Reis (l.) und Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz- © firo Sportphoto | firo Sportphoto/Selim Sudheimer

Bei La Coruna war er in dieser Saison bis zum Jahresende Stammkraft, kam in 17 der 21 Spiele zum Zug, fast immer über die volle Distanz – und zwar als rechter Innenverteidiger. Zwei Spiele verpasste er wegen Länderspielreisen.

In den ersten vier Liga-Spielen von La Coruna im Januar durfte er nicht mehr mitspielen – womöglich wegen seines Wechselwillens. Vasileios Lampropoulos ist griechischer Nationalspieler, zum Einsatz für sein Heimatland kam er aber erst zweimal, jeweils im Jahr 2018, damals unter Michael Skibbe.

Anthony Jung von Bröndby war der Wunschkandidat

Der Grieche ist nicht der Wunschkandidat des VfL, das war Anthony Jung von Bröndby IF. Doch der Wechsel von Jung scheiterte letztlich an der Höhe der Ablösesumme, die Forderung der Dänen von deutlich mehr als 700.000 Euro konnte Bochum nicht stemmen.

Mit Jung selbst war sich der VfL vor drei Wochen schon einig, doch dann wollte Bröndby seinen Leistungsträger und einzigen Innenverteidiger nicht mehr ziehen lassen; nicht ohne eine entsprechend hohe Ablösesumme. Bis zuletzt hoffte der VfL auf eine Einigung, vergebens. Ursprünglich war der Plan, einen Linksverteidiger, einen Innenverteidiger und einen offensiven Mittelfeldmann im Winter zu holen.

Nach dem offensiven Mittelfeldspieler Robert Zulj, der von der TSG Hoffenheim kam und gegen den Hamburger SV am Montag (20.30 Uhr, Ruhrstadion) erstmals zumindest im Kader des VfL stehen wird, ist Vasileios Lampropoulos aber erst der zweite und auch letzte Zugang des VfL in dieser Saison.

Training: Patrick Fabian ist angeschlagen

Während der Deal in fast letzter Sekunde perfekt gemacht wurde, trainierten die künftigen Kollegen des Griechen, um sich auf die Partie gegen den Hamburger SV vorzubereiten. Dabei fehlte Patrick Fabian, der leicht angeschlagen ist und nur ein Lauftraining absolvierte. Am Wochenende soll er aber ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Gegen den HSV ist mit mehreren Wechseln in der Startelf ist zu rechnen. Sicher ist, dass Torwart Patrick Drewes den gesperrten Manuel Riemann vertritt.