Heidenheim. Am neunten Spieltag feierte der VfL Bochum den ersten Sieg. Beim 1. FC Heidenheim gewann das Team von Trainer Thomas Reis mit 3:2 (2:1).
Die letzte Aktion von Sebastian Maier passte zu diesem Spiel, zu seiner Leistung, zu diesem Ergebnis. Mit einer Grätsche bugsierte der offensive Mittelfeldspieler des VfL Bochum in der vorletzten regulären Spielminute der Party beim 1. FC Heidenheim den Ball so weit und hoch aus dem Bochumer Strafraum, dass er bis über das Stadiondach flog. Als ein „heute gewinnen wir, nur wir“ war auch diese Szene zu deuten. Im Zweifel dreschen wir den Ball halt möglichst weit weg. Einen Schönheitspreis wollen wir nicht, wir wollen nur diesen Bock umstoßen, wir wollen endlich gewinnen. Das klappte. Endlich aus Bochumer Sicht. Mit 3:2 (2:1) setzte sich der VfL in Heidenheim durch. Es war am neunten Spieltag der erste Sieg des VfL. Die Pechsträhne ist gerissen.
Heidenheimer Fehler
Trainer Thomas Reis war entsprechend zufrieden. „Heute sind wir glücklich“, sagte er. „Die Mannschaft war einfach mal an der Reihe.“ Und während Reis nun mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gehen kann, muss sein Gegenüber Frank Schmidt nun eine verdiente Niederlage in der zweiwöchigen Pause aufarbeiten. „Das werden wir machen“, sagte er. „Heute haben wir zu viele haarsträubende Fehler gemacht. Wir dürfen uns so nicht anstellen.“
Aufgeräumt verließen dagegen auch die Bochumer Spieler das Stadion. Hatte zuletzt noch Silvere Ganvoula nach dem 2:2 gegen Dresden auf dem Weg in die Kabine geflucht, so sehr freute er sich diesmal. Mit einer weiteren guten Leistung hatte er den Bochumern zum Sieg verholfen. Er hatte das 3:1 kurz nach der Pause erzielt. Er hatte aber vor allem bei Standards der Heidenheimer seinen Kopf und seinen Körper hingehalten. Ganvoula verdiente sich in einem engagierten Team eine der Bestnoten.
Keine Ausfälle
Übertroffen wurde er nur noch durch Maier. Ihn hatte Trainer Thomas Reis für Milos Pantovic gebracht. Ansonsten hatte er auf die Formation vertraut, die bereits in Sandhausen und gegen Darmstadt gespielt hatte. Mit Simon Zoller über die rechte Seite, Danny Blum über die linke. Auch diese beiden lieferten ein gutes Spiel ab. Blum zeigte wiederholt, dass er die erhoffte Verstärkung ist. „Ich bin froh in Schwung zu kommen“, sagte er. „Ich bin verletzungsfrei und zeige, Stand jetzt, dass ich es kann.“
Er bereitete erneut ein Tor vor, diesmal war es das 1:0 durch Zoller. Er erzielte selber wieder ein Tor. Diesmal war es das 2:0 nach Vorarbeit von Maier. In Minute 14 zeigte er, dass er eben noch besser gezielte Bälle spielen kann, als sie wegzupöhlen. Einen echten Ausfall gab es diesmal ohnehin nicht.
Erlöster Jubel
Zwar war auch diesmal Danilo Soares der bessere Außenverteidiger im Vergleich zu Cristian Gamboa. Die Innenverteidiger Saulo Decarli und Simon Lorenz arbeiteten gut zusammen. Der wichtigste Schlüssel zum Sieg aber war, dass die Bochumer als Team auftraten, jeder Spieler bereit war, einen Fehler des Nebenmannes auszubügeln. Im Zweifel dadurch, den Ball aus dem Stadion zu hauen.
So überstanden die Bochumer dann auch die Sturm- und Drangphase der Heidenheimer. Die kam an diesem Tag dann auch zu spät. Mehr als das 2:3 durch Stefan Schimmer kam dabei nicht mehr herum. Danach feierten die Bochumer. Gar nicht mal ausgelassen, sondern irgendwie erlöst.