Weiler im Allgäu. Früher hat Patrick Fabian Trainingslager nicht besonders gemocht. Inzwischen hat der dienstälteste Spieler des VfL Bochum seine Meinung geändert.

Viel zu sehen gibt es nicht, wenn Patrick Fabian in seinen Körper hineinhört. Der dienstälteste Profi des VfL steht dann nicht mit geschlossenen Augen auf dem Platz und hofft darauf, dass die Außengeräusche nicht zu laut sind. Viel zu hören ist ja auch selten, von so einem Körper. Die Formulierung meint eher, dass man auf Signale des Körpers achtet. Die sind während einer Vorbereitung auf eine Zweitligasaison im Allgemeinen und bei einem einwöchigen Trainingslager mit täglich zwei Einheiten und zwei Testspielen im Besonderen schon mal deutlicher wahrzunehmen. Aber das was Fabian hört, hört sich für ihn gut an. Nach inzwischen vier Kreuzbandrissen, kann er die Äußerungen seines Körpers einordnen.

Fabian hat als Profi nur für Bochum gespielt

Vier Kreuzbandrisse. Jeder einzelne hätte für andere Spieler vielleicht sogar schon das Karriereende bedeutet. Fabian ist immer wieder zurückgekommen. Lange schon ist er dienstältester Profi des Vereins. Er hat als Profi nur für Bochum gespielt. Seit dem Jahr 2000 trägt er das Vfl-Trikot. Auf absehbare Zeit soll er in die Geschäftsführung des Vereins wechseln. Jetzt aber ist Vorbereitung und Fabian froh, dabei zu sein.

Patrick Fabian, 2007 VfL Bochum II.
Patrick Fabian, 2007 VfL Bochum II. © WAZ | Foto: Klaus Gierlich/WAZ

Viel ist vom Umbruch derzeit beim VfL die Rede. Viele Spieler sind weg, zahlreiche neue, vor allem junge dazu gekommen. Fabian ist die Konstante, die feste Größe. Er ist Integrationsfigur und kann als Beispiel für die jungen Spieler dienen, dass es eine gute Entscheidung sein kann, bei einem Verein zu bleiben.

Mitinhaber einer Firma und im Tierschutzverein aktiv

Dazu gehört dann auch immer eine intensive Vorbereitung und das eine oder andere Trainingslager. Früher habe er die nicht gemocht, sagt er. „Inzwischen genieße ich es. Ich kann mich voll und ganz auf den Fußball konzentrieren, muss nicht auf andere Dinge achten.“ In Bochum im Alltag ist er Mitinhaber einer Firma, da ist er im Tierschutzverein aktiv, zwei Hunde wollen bewegt werden. „Da koche ich auch selber.“ In Weiler geht er ans Buffet. im Tannenhof gibt es auch für Fußballer, die sich vegan ernähren ausreichend Abwechslung.

Für Fabian war die Umstellung der Ernährung ein Schlüssel zu noch größerer Fitness und einer hoffentlich verletzungsfreier Restspielzeit als Profi. „Ich hatte mich bereits vor meinem vierten Kreuzbandriss vegan ernährt. Aber ich bin inzwischen anders aufgestellt. Ich achte anders auf meinen Körper, gehe jetzt anders mit ihm um. Ich schätze es, fit zu sein.“ Dafür nimmt er in Kauf, vor jedem Training etwas länger zu brauchen, bis er auf Betriebstemperatur ist. „Ich muss mich immer erst eingrooven. Ich muss immer was tun.“ Unter anderem gut zuhören.