Bochum. Zwei Profis des VfL Bochum haben sich in den Fokus gespielt: Silvere Ganvoula und Jannik Bandowski. Bei beiden laufen die Verträge aus.

Endspurt in der 2. Fußball-Bundesliga, und ab sofort steigen alle neun Partien zeitgleich ab 15.30 Uhr: Am kommenden Sonntag, 12. Mai, reist der VfL Bochum zum Tabellensechsten FC St. Pauli, am 19. Mai verabschiedet sich das Team mit einem Heimspiel gegen Aufstiegsanwärter Union Berlin. Für den VfL geht es nur noch darum, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Und für einzelne Spieler geht es vor allem darum, sich für die Zukunft zu empfehlen - ob für den VfL oder für andere Klubs.

Silvere Ganvoula nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Magdeburg.
Silvere Ganvoula nach seinem Treffer zum 1:0 gegen Magdeburg. © Udo Kreikenbohm

Zwei Spieler, die fast in Vergessenheit geraten waren in den Monaten zuvor, haben sich dabei in den letzten beiden Partien in den Fokus gespielt: Stürmer Silvere Ganvoula und Linksverteidiger Jannik Bandowski. Bei beiden läuft der Vertrag am Saisonende aus, für den vom RSC Anderlecht ausgeliehenen Ganvoula gibt es eine Kaufoption. Rund eine Millionen Euro soll die fixierte Ablösesumme betragen – aber Papier ist vor einem Verhandlungsbeginn bekanntlich ja auch geduldig.

Die beste Saisonleistung von Ganvoula

Ganvoula jedenfalls zeigte beim 4:2 gegen Magdeburg „seine beste Saisonleistung“, lobte Trainer Robin Dutt. Verlässt Lukas Hinterseer, wie zu erwarten ist, den Verein, könnte der Nationalspieler der Republik Kongo perspektivisch auch eine Option als einzige Spitze sein. Mindestens einen Stürmer muss der VfL ohnehin neu verpflichten, und dass er als Doppelspitze funktionieren kann, hat Ganvoula nun gezeigt.

Endlich, mögen viele sagen: Ganvoula kommt zwar auf 19 Einsätze (4 Tore), durfte aber nur drei Mal von Beginn an ran. Gegen Dresden (0:1) und Kiel (1:3) wurde er jeweils nach der ersten Halbzeit ausgewechselt, gegen Magdeburg spielte er nun erstmals über die komplette Distanz. Trainer Dutt mahnt auch hier zur Geduld: „Man vergisst immer: Er ist erst 22 Jahre alt.“ Für den Geschäftsführer Sport, Sebastian Schindzielorz, kam der Leistungssprung nicht überraschend: „Die Entwicklung war schon in den vergangenen Tagen und Wochen im Training zu beobachten“, sagte er.

Schindzielorz will Ganvoula genau beobachten

Eine Entscheidung über seine Zukunft sei noch nicht gefallen, erklärte Schindzielorz. Man werde genau beobachten, wie sich Ganvoula in den letzten beiden Partien schlägt. Dass er auch beim Auswärtsspiel beim FC St. Pauli aufläuft, dürfte keine allzu gewagte These sein.

Bandowski hält über 90 Minuten durch

Bei Jannik Bandowski liegt der Fall anders. Der gebürtige Hesse zählt ja bereits seit drei Jahren zum Kader des VfL Bochum. Mehrere schwere Verletzungen aber verhinderten, dass er sich über einen längeren

Zeitraum empfehlen konnte: Die Saison 2016/17 verpasste er komplett, in der Vorsaison kam er auf sechs Einsätze, jetzt sind es zwei. Nach seiner Einwechslung in Aue hielt er gegen Magdeburg über 90 Minuten durch, obwohl er vor dem Aue-Einsatz ein Jahr kein Pflichtspiel mehr bestritten hatte.

Eine Entscheidung steht noch aus

Mit 25 Jahren ist Bandowski im besten Fußballalter, er ist 1,89 Meter groß, er ist schnell, er schlägt gute Flanken, er hat einen starken linken Fuß, kann hinten links ebenso spielen wie weiter vorne und ist – Gesundheit vorausgesetzt – robust im Zweikampf. Ein Kandidat auch für die kommende Saison? Auch hier gebe es noch Gespräche, eine Entscheidung stehe noch aus, erklärte Manager Schindzielorz.