Bochum. In der 2. Liga hat es nach dem 31. Spieltag schon 15 Trainerentlassungen gegeben. VfL Bochum-Trainer Robin Dutt kritisiert diese Entwicklung
Über diesen Trend kann Robin Dutt schon länger nur noch mit dem Kopf schütteln: Markus Anfang ist bereits der 15. Trainer in dieser Zweitligasaison, der entlassen worden ist. Nach der bitteren 2:3-Pleite beim FC Erzgebirge Aue hat Dutt diese Entwicklung scharf kritisiert und verurteilt.
„Diese Fußballbranche versteht nicht, was es bedeutet, Trainer zu sein“, sagte Dutt auf der Pressekonferenz nach Abpfiff und sagte emotional weiter: „Den Trainerberuf, Stand jetzt, brauchst du dann nicht mehr.“ Als Trainer brauche man laut Dutt zwei, drei Jahre, um etwas langfristig aufzubauen, junge Spieler zu entwickeln und ein Team insgesamt zu formen. Diese Zeit würden Trainer aber nicht mehr bekommen: „Heute bist du gut, wenn du gewinnst, und schlecht, wenn du verlierst.“
„Dann braucht man keinen Trainer mehr“
Neben Dutt sind lediglich noch zwei weitere Trainer an der Seitenlinie ihres Vereins, die es auch schon in der vergangenen Saison gewesen sind: Achim Beierlorzer von Jahn Regensburg und Frank Schmidt vom FC Heidenheim. Eine weitere Spitze in Richtung Fußball-Branche konnte sich Dutt zum Abschluss deswegen auch nicht verkneifen: „Dann kann auch jemand anders die Aufstellung machen, dafür braucht man keinen Trainer mehr.“
Seine Mannschaft kassierte beim 2:3 in Aue den KO-Schlag in der vierten Minute der Nachspielzeit. Tim Hoogland hatte Emmanuel Iyoha gefoult und somit einen Elfmeter verursacht. Durch die Pleite hat der VfL Bochum den vorzeitigen Klassenerhalt noch immer nicht perfekt gemacht. Bei drei ausstehenden Partien hat der Pott-Klub neun Zähler Vorsprung und ein um zehn Treffer besseres Torverhältnis als der kommende Gegner FC Magdeburg auf Relegationsplatz 16.