Beim kommenden Bochumer Gegner Darmstadt 98 führen seit Februar drei Herren in Trainingsanzügen Regie, die den VfL in- und auswendig kennen.
Da kann sich der VfL Bochum ja auf einiges gefasst machen am Ostersonntag, wenn er am Böllenfalltor noch Boden gutmachen will in der Schlussphase dieser Saison, die sich wie eine Achterbahnfahrt mit zu langer Abwärtsfahrt anfühlt. Beim SV Darmstadt 98 führen seit dem 24. Februar drei Herren in Trainingsanzügen Regie, die den VfL in- und auswendig kennen.
Dass Dimitrios Grammozis nicht mehr lange in Bochum den U19-Trainer geben würde, war nach bestandener Prüfung zum Fußballlehrer zu erwarten. Dass der 40-Jährige aber dermaßen rasch in eines der oberen Regalfächer des deutschen Profifußballs greifen würde, kam schon etwas überraschend. Seit 2012 war der Grieche in Bochum, spielte zunächst in der U23 die erfahrene und rustikale Ordnungskraft im zentralen Mittelfeld und startete dann in der Jugendabteilung seine Trainerkarriere, war aber gleichzeitig auch immer in die Trainingsarbeit bei den Profis eingebunden. Anfang 2019 kam dann der Anruf aus Darmstadt von Sportkoordinator Carsten Wehlmann, mit dem Grammozis einst beim HSV gespielt hatte.
Als sich die Klubs gegen eine geringe Gebühr auf den Wechsel geeinigt hatten, ging alles ganz schnell. Grammozis hatte in Darmstadt offenbar freie Hand und holte sich sofort Iraklis Metaxas und Sven Thur als Co-Trainer an seine Seite. Damit war das ehemalige Bochum-Trio komplett, und Grammozis konnte den Spieß umdrehen. Als er noch für die schon länger nicht mehr existente U23 des VfL Bochum spielte, war Metaxas nämlich sein Trainer gewesen, jetzt in Darmstadt ist er der Chef. Auch Metaxas ist griechischer Abstammung, er trainierte zuletzt die U19 von Bayer Leverkusen und besitzt ebenfalls die Fußballlehrer-Lizenz. Sven Thur, einst Jugendtrainer in Bochum, wurde von den Darmstädtern bei Hannover 96 losgeeist, wo er für die Jugendabteilung arbeitete.
Vier Spieler von Darmstadt 98 verfügen über VfL-Erfahrung
Die Gruppe der ehemaligen Bochumer in Hessen ist aber noch umfangreicher, denn mit Torhüter Daniel Heuer Fernandes, der unumstrittenen Nummer eins, Sören Bertram, Johannes Wurtz und Pechvogel Selim Gündüz, der wegen eines erneuten Kreuzbandrisses pausieren muss, verfügen auch vier Spieler über VfL-Erfahrung.
Die Trainer-Troika hat gut eingeschlagen bei den „Lilien“ - mit zehn Punkten aus sechs Spielen. Vor allem der Siegtreffer in Magdeburg, dem ein von Metaxas und Thur einstudierter Freistoß vorausging, hat Ruhe einkehren lassen. Der Ehrgeiz aber ist geblieben. Grammozis: „Wir werden den Teufel tun und uns in Sicherheit wiegen.“