Bochum. 13.000 Karten wurden verkauft, mit 16.000 Zuschauern rechnet man, wenn am Sonntag die SpVgg Greuther Fürth beim VfL Bochum aufkreuzt.
13.000 Karten wurden verkauft, mit 16.000 Zuschauern rechnet man beim VfL Bochum, wenn am Sonntag zur Mittagszeit die Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth am eigenen Leib spüren soll, dass die Bochumer die Saison noch nicht vorzeitig beendet haben. Ein Teil der Zuschauer wird sich vermutlich mehr für Herbert Grönemeyer und seinen Kurzauftritt interessieren als für den Fußball. VfL-Trainer Robin Dutt hält den Auftritt jedoch für eine „gute Aktion“.
„Ich finde es gut, dass Grönemeyer nicht sagt, jetzt läuft es gerade nicht beim VfL, ich komme lieber dann, wenn das Stadion voller ist“, sagte Dutt, der in Köln geboren und in Stuttgart aufgewachsen ist und in dessen Gedankenwelt das Thema Popmusik derzeit praktisch nicht vorkommt. Die sportlich nicht ungefährliche Situation treibt ihn um. Den Tabellenstand und den für Sorglosigkeit nicht ausreichenden Punkteabstand nach unten habe man gegenüber der Mannschaft sehr wohl „thematisiert“ in den letzten Tagen, sagte Dutt am Freitag.
Dass sich die personelle Situation nicht um ein Jota verbessert hat im Vergleich zur Vorwoche, nimmt dem Trainerteam einen im Fußball nicht unwichtigen Hebel, der häufig Veränderungen bewirken kann. Immer wieder ist ja die Rede davon, wie leistungsfördernd eine herausfordernde Konkurrenzsituation ist. Davon ist man beim VfL allerdings momentan weit entfernt. „Alles ist gleich geblieben“, sagte der VfL-Trainer. Voraussichtlich wird er am Sonntag deshalb die Startelf von Regensburg erneut auf den Rasen stellen, denn die Variante mit Lukas Hinterseer und Silvère Ganvoula im Sturm verspricht nach den letzten Erfahrungen keinen Gewinn, und Thomas Eisfeld hat nach seiner langer Pause bei seinen letzten Auftritten auch nicht gerade eingeschlagen wie eine Bombe.
Emotionale und taktische Hebel
Was leider auch für andere Bochumer Akteure gilt. Milos Pantovic beispielsweise hat in seinen ersten beiden Spielen nach der Verletzungspause Hoffnung verbreitet, zuletzt war er kaum noch sichtbar. Was er wirklich kann, ist immer noch nicht richtig zu beurteilen. Und Chung-Yong Lee hat in Regensburg mehr Bälle verloren, als bei seinen ersten fünf Auftritten im VfL-Trikot zusammengenommen. Will die Dutt-Elf hoch, wie zum Beispiel gegen den Hamburger SV, verteidigen und nach Balleroberung zügig umschalten, dann braucht es wesentlich mehr Konzentration, Konsequenz und Härte.
Vor allem aber muss das Gemeinschaftsgefühl tragen. „Drei andere müssen da sein, wenn jemand einen Fehler macht“, forderte Robin Dutt, der sich trotz fehlender personeller Alternativen nicht als machtlos bezeichnen würde: „Es bleiben immer noch die emotionalen und taktischen Hebel.“ Der 54-Jährige versprach: „Wir werden eine Mannschaft zu sehen bekommen, die sich gegen die Situation stemmen wird.“