Bochum. Der VfL Bochum will trotz massiver Personalprobleme bei Jahn Regensburg bestehen und in der Tabelle gleichziehen mit den Ostbayern.

„Ich möchte mit einem Lächeln ins Wochenende gehen.“ Trotz all’ der personellen Nackenschläge, die das Mannschaftsgefüge des VfL Bochum derzeit durcheinander wirbeln, bleibt die Forderung von Trainer Robin Dutt bestehen: „Unabhängig von der Tabellensituation haben wir die Pflicht, die bestmögliche Leistung zu erbringen.“ Das gilt natürlich auch für den Auftritt am heutigen Freitag (18.30 Uhr) beim SSV Jahn Regensburg. Den im Erfolgsfall erst dritten Auswärtssieg vorausgesetzt, könnten die Bochumer nach Punkten mit den Ostbayern gleichziehen.

Ungute Erinnerungen an das Hinspiel

Die Erinnerung an das Hinspiel ist noch wach. 3:1 führte der VfL im Oktober 2018, dann parierte Manuel Riemann sogar einen Elfmeter, und trotzdem gelang Regensburg in der vogelwilden Schlussphase der Hausherren noch der Ausgleich. Bruder Leichtfuß sollten die Bochumer dieses Mal besser wegsperren. Denn sowohl beim 0:0 gegen den Hamburger SV als auch beim 1:0-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim sorgte die defensive Stabilität und Ordnung, gepaart mit großem läuferischem Einsatz, dafür, dass die Null stand. Eine weitere vogelwilde Bochumer Schlussphase lag allerdings zwischen diesen beiden Spielen - beim 1:3 in Bielefeld, für Robin Dutt der negative Ausreißer der letzten Spieltage.

Was Mut macht: Während es dem VfL in dieser Spielzeit bereits neunmal gelungen ist, sein Tor sauber zu halten, schafften das die Regensburger lediglich viermal. Das Verteidigen scheint nicht ihre Stärke zu sein.

War im Oktober 2018 zweimal erfolgreich gegen Regensburg und hat gute Erinnerungen an diesen Gegner: VfL-Angreifer Lukas Hinterseer.
War im Oktober 2018 zweimal erfolgreich gegen Regensburg und hat gute Erinnerungen an diesen Gegner: VfL-Angreifer Lukas Hinterseer. © Udo Kreikenbohm

Die personellen Bedingungen sind aus Bochumer Sicht inzwischen hinreichend beschrieben worden und verändern sich auch nicht mehr durch ständige Wiederholung. Dass auf ihn und seine Mitspieler ein hartes Stück Arbeit wartet gegen eine vor allem physisch sehr starke Mannschaft, weiß Lukas Hinterseer. „Es wird richtig weh tun gegen Regensburg, wir werden an unsere Schmerzgrenze gehen müssen“, sagte der Torjäger, der gegen den HSV mit seinem Engagement vorangegangen war. Gegen die Hanseaten war sogar auf der Tribüne zu spüren, wie die Routiniers ihre jüngeren Mitspieler mitziehen und unterstützen wollten. Auch im Training heißt das Zauberwort durchweg positive Verstärkung. Man braucht schließlich ein ziemlich breites Kreuz, wenn man noch mit einem Bein im Jugendfußball steckt, aber auch in der 2. Liga bestehen will und soll.

„Alle in dieser Liga beißen und kratzen“

„Wir wollen noch ein bisschen klettern“, hat Patrick Fabian gesagt und die Tabelle gemeint. Klein beigeben will der 31-Jährige demnach nicht, auch Anthony Losilla („Wir müssen auch mutig sein“) will nicht nur an die Defensive denken. Und die berühmte Physis des Gegners? „Alle in dieser Liga beißen und kratzen“, sagte Robin Dutt. Und die Spielweise der Jahn-Elf sei ja auch nicht unbekannt. „Viele lange Bälle und der Kampf um den zweiten Ball“ stünden dort im Vordergrund, sagte der VfL-Trainer. Darauf, so klang es, könne man sich einstellen.