Der VfL Bochum verkündet den Wechsel von Stürmer Simon Zoller mit einem humorvollen Video. Ein amüsanter Scherz, aber noch etwas mehr.
Im Umgang mit einer wichtigen Aufgabe hilft der VfL Bochum sich und seinen Fans mit einer Prise Humor. Den Wechsel von Angreifer Simon Zoller vom 1. FC Köln verkündete der Fußball-Zweitligist mit dem Video einer fingierten WhatsApp-Gruppe. Statt des 27-Jährigen tauchte dort plötzlich Cristiano Ronaldo als Mitglied auf, ehe Sportvorstand Sebastian Schindzielorz den Superstar von Juventus Turin wieder aus der Liste entfernte und den Neu-Bochumer hinzufügte. Eine humorvolle Art, einen Transfer zu verkünden. Und noch ein kleines bisschen mehr.
In Köln war die Konkurrenz für Zoller zu stark
Denn in Bochum wissen sie, wie schnell bereits einzelne Erfolgserlebnisse bei den Anhängern große Euphorie entfachen können. Doch Zoller ist freilich kein international erfahrener Top-Stürmer, zuletzt pendelte sein Stammplatz in Köln zwischen Bank und Tribüne. Seine Qualität ist dennoch unumstritten, bei den Domstädtern war die Konkurrenz schlichtweg zu stark. In Kombination mit dem Bochumer 3:2 (1:1)-Sieg beim Aufstiegskandidaten Köln taten die Macher dieses Videos also gut daran, dem sofort aufkeimenden Hochgefühl mit der Demonstration einer enormen Fallhöhe zu entgegenzuwirken.
Bochum will in die Top 25 Deutschlands
Denn weder der Zoller-Transfer, noch der Sieg beim Tabellenzweiten sind Argumente dafür, dass der VfL sein Saisonziel nach oben korrigieren sollte. „Wir wollen unter die Top 25 in Deutschland. Da ändert sich nichts dran, auch wenn jetzt natürlich wieder Euphorie aufkommt“, betonte Lukas Hinterseer, der mit zwei Toren maßgeblich zum Sieg in Köln beigetragen hatte. Ihm fehlte nach dem enormen Kraftaufwand in Köln die Energie, um seine Aussage kreativ zu verpacken. Er besann sich auf Sachliches.
Top 25 – das bedeutet: Platz sieben in der 2. Bundesliga. Eine Vorgabe, die trotz der zwei Positiv-Ereignisse in den vergangenen Tagen von Realismus beim VfL Bochum zeugt. Er schloss an: „Deswegen ist vielleicht die Pause ganz gut. Jetzt kann jeder das Ganze reflektieren.“
Zu diesem „Ganzen“ dürfte insbesondere zählen, dass die Mannschaft von Robin Dutt vor der Partie in der Domstadt zu wenig Konstanz gezeigt hatte.
Gegen die Union Berlin und St. Pauli, die derzeit um den Relegationsplatz kämpfen, verloren die Bochumer zuletzt. Der Rückstand auf Rang drei beträgt nunmehr sieben Zähler. „Wir hätten woanders stehen können“, merkte Ex-Nationalspieler Sidney Sam an, der in Köln ebenfalls ein Tor geschossen hatte. Die Tabellensituation gefällt Kölns Stürmer Simon Terodde. Auf die Qualität und Möglichkeiten seines ehemaligen Vereins angesprochen, entgegnete der FC-Stürmer: „Ich bin froh, dass wir schon ein paar Punkte mehr haben.“