Bochum. Es handelt sich um eine echte Premiere, wenn am Sonntag der 1. FC Magdeburg den VfL Bochum empfängt.
In diesem Fall darf man mit Fug und Recht von einem unbeschriebenen Blatt sprechen. Forscht man nach einer Bilanz dieser Paarung, so findet man - nichts. Es handelt sich also um eine echte Premiere, wenn am Sonntag der 1. FC Magdeburg den VfL Bochum empfängt.
Denn das gab es noch nie, nicht zu der Zeit, als Magdeburg international den Fußball der DDR repräsentierte, erst recht nicht nach dem Fall der Mauer. Damals verschwanden die Magdeburger im Amateurbereich. Erst 2015 gelang Magdeburg der Aufstieg in die 3. Liga, dem in diesem Jahr der Sprung in Liga zwei folgte.
Kaum Querverbindung zwischen den Klubs
Auch in Sachen Spieler und Trainer gibt es kaum Querverbindungen zwischen den Klubs. Marcel Maltritz, seit vielen Jahren Wittener Bürger und Teil der Bochumer „Legenden-Elf“, startete seine Karriere zwar in Magdeburg, zum VfL wechselte „Malte“ aber 2004 von Hamburg aus. Bleibt Michael Oenning, der neue Trainer der Magdeburger, der erst kürzlich den zweimaligen Aufstiegscoach Jens Härtel abgelöst hat. Oenning hat mal für ein halbes Jahr die U19 des VfL trainiert, damals folgten ihm nach dieser kurzen Stippvisite neben dem späteren Nationalspieler Ilkay Gündogan zwei weitere jugendliche Schützlinge zum 1. FC Nürnberg, deren Blütenträume sich aber nicht erfüllten.
Mit diesem Wechsel begann Oennings Berg- und Talfahrt. Vom Co- zum Cheftrainer in Nürnberg, vom Co- zum Cheftrainer inklusive Rausschmiss beim HSV. Dann Pause und ab Januar 2016 Neuorientierung bei Vasas Budapest. Und nun also Magdeburg.
Verletzungssorgen, aber auch Selbstvertrauen beim VfL
Und während VfL-Trainer Robin Dutt beim VfL zwar nach wie vor auf etliche verletzte Spieler verzichten muss, aber dennoch auf eine stimmige Struktur und nach den jüngsten Erfolgen auch auf gewachsenes Selbstvertrauen vertrauen kann, hat Oenning beim Tabellenvorletzten einiges verändert. Kapitän Nils Butzen musste zuletzt auf der Reservebank Platz nehmen, seine Rolle übernahm Torjäger Christian Beck, der nun einen zweiten Stürmer neben sich weiß. Denn Michael Oenning hat auf ein 3-5-2-System umgestellt. Der 53-Jährige sagt: „Wir müssen Fußball spielen, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
Nachdem sich die Wege der beiden Kontrahenten getrennt haben werden am kommenden Sonntag, dürften sie sich für den Rest des Jahres mit den gleichen Inhalten beschäftigen. Denn während der VfL anschließend gegen den FC St. Pauli, Union Berlin und den 1. FC Köln antritt, lautet die Reihenfolge der Gegner für die Magdeburger so: Union Berlin, 1. FC Köln, FC St. Pauli. Klingt irgendwie ähnlich.