Grumme. . Fünf Vierer-Gruppen messen sich nicht nur mit dem Ball, sie müssen auch viel laufen. Innenverteidiger Maxim Leitsch wird wohl länger ausfallen.
Nach ihrem trainingsfreien Dienstag müssen die Profis des VfL Bochum am Mittwochnachmittag eine sehr intensive Einheit auf dem Leichtathletik-Platz absolvieren, die fast zwei Stunden dauert. Es ist der Tag der Clübchen, jeweils vier Fußballer gehören zu einem. Dabei haben Robin Dutt und Co-Trainer Heiko Butscher genau darauf geachtet, dass jeder Mannschaftsteil mit einem Spieler in jedem Clübchen vertreten ist.
Und auch die Torhüter bilden ein Vierer-Clübchen: Neben Manuel Riemann, Felix Dornebusch, der wegen seines Hexenschusses am Sonntag in der Partie beim Hamburger SV ja nicht auf der Bank gesessen hat und wieder fit ist, sowie Florian Kraft ist auch U 19-Keeper Paul Grave dabei. Was jedoch kaum jemand mitbekommt, weil diese Einheit fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.
Sebastian Maier hat nach wie vor Leistenprobleme
Nach den Kurzpass-Übungen rollen zwei Bälle dann auch richtig. Jeweils quer stehen sich zwei Clübchen gegenüber, während das fünfte Clübchen immer etwas anderes machen, nämlich eine intensive Laufeinheit absolvieren muss. „Drei, zwei, eins, los!“, sagt Athletiktrainer Jörn Menger immer und immer wieder – jeweils zwölfmal für jedes Clübchen – und beobachtet die Spieler mit Leistungsdiagnostiker Rexhep Kushutani.
Es ist nicht zu übersehen und überhören, dass die Atemfrequenz der Läufer höher ist als die der Fußballspieler. Gleich 24 Läufe legt Sebastian Maier zum Trainingsende zurück, so dass Baris Ekincier ins bisherige Maier-Clübchen zu Tom Baack, Sidney Sam und Silvère Ganvoula wechselt. „Wegen seiner Leiste konnte er nicht mehr querlaufen und deshalb nicht spielen“, sagt Robin Dutt. „Da ist er freiwillig noch einmal gelaufen.“
Überhaupt nicht gelaufen ist Maxim Leitsch, der immer noch Probleme wegen seiner Entzündung am Schambein und am Mittwoch nicht auf dem Rasen gestanden hat. „Das ist nicht optimal“, sagt der Trainer. Er hätte es auch drastischer formulieren können. Jedenfalls werde es dauern, sagt Robin Dutt, bis der 20-jährige Innenverteidiger zurückkehren werde. Um auf 20 Feldspieler zu kommen, trainiert wie schon so oft zuletzt Jan Wellers mit, der Kapitän der Bundesliga-A-Junioren des VfL.
SSV Jahn Regensburg kommt am Montag
Die Zeit vor der Trainingseinheit hat Robin Dutt zum Rückblick auf das 0:0 beim Hamburger SV genutzt. „Wir haben den Offensiv-Teil analysiert. Der Defensiv-Teil folgt am Donnerstag“, sagt der 53-Jährige, der den HSV dann aber auch endgültig abhaken wird, zumal „Regensburg ein ganz anderes Spiel wird“. Am Montag (29. Oktober) erwarten die Bochumer den punktgleichen Tabellenneunten SSV Jahn im Ruhrstadion. Anstoß wird um 20.30 Uhr sein.
Nichtsdestotrotz hat Robin Dutt beim Blick auf die Bilder vom vergangenen Sonntag festgestellt, dass „wir ein bisschen Druck mehr hätten machen können“, wie er sagt. „Es ist so ein bisschen die Mischung: Was lässt du zu und was nicht? Das ist nicht ganz so einfach.“ Weil die Hamburger eben Offensivkräfte wie zum Beispiel ihren Kapitän Aaron Hunt hätten, die jeden Fehler bestrafen und ein Spiel allein entscheiden könnten. „Aber vom Gefühl meine ich“, sagt Robin Dutt, „dass wir auch hätten gewinnen können.“