Bochum. Trainer Robin Dutt hat nach dem 0:1 gegen Dresden die Schuld für die Niederlage auf sich genommen. Seine Idee sorgte für Probleme im Team.

Kurz vor Anpfiff der zweiten Halbzeit blinkte die Anzeigetafel des Vierten Offiziellen am Spielfeldrand rot und grün auf: das Symbol für einen Spielerwechsel beim VfL Bochum. Trainer Robin Dutt brachte Chung-Yong Lee für den blassen Silvere Ganvoula. Dieser Wechsel war das erste Eingeständnis des gebürtigen Kölners: Er kehrte damit zurück zum gewohnten 4-4-2-System und musste einsehen, dass seine Idee vor dem Spiel nicht aufgegangen war. Nach der Partie übte Dutt offen Selbstkritik und nahm die Schuld für da 0:1 (0:1) gegen Dynamo Dresden, die zweite Bochumer Saisonniederlage, auf sich.

Dutt und der VfL erwarteten einen tiefstehenden Gegner aus Dresden. Und tatsächlich: Dynamo agierte aus einer Fünferkette heraus und lauerte auf Konter. Das auserkorene Gegenmittel von Dutt: Hinterseer, Ganvoula und Weilandt sollten immer wieder die Positionen tauschen und Druck auf die Dreierkette in der Innenverteidigung ausüben. Doch dieses Vorhaben erwies sich im Nachhinein als falsch. Der VfL fand im ersten Durchgang nicht in seinen gewohnten Rhythmus und spielte laut Dutt „eine der schlechteren Halbzeiten.“ Der VfL-Trainer zu den Gründen für die Niederlage: „Ich muss einiges auf meine Kappe nehmen. Wir hatten keine Harmonie auf dem Platz, die Verbindungen waren nicht da, meine Idee ging nicht auf.“ Auch die Spieler fühlten sich nicht wohl im ersten Durchgang.

Tom Weilandt zur Ausrichtung im ersten Durchgang: „Das hat nicht so gut funktioniert.“ Auch Spielmacher Sebastian Maier gestand: „Es ist nicht alles aufgegangen, was wir uns vorgenommen haben. Wir waren nicht im Spiel, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen.“ Spieler und Trainer des VfL also im Einklang in Sachen Ursachenforschung für die erste Pleite seit fünf Spielen in der Zweiten Liga. Eine weitere Einsicht ließ sich aus den Äußerungen der Protagonisten erkennen.

Mit seinem Wechsel vor Wiederanpfiff radierte Dutt seinen taktischen Fehler aus: „Wir haben die Taktik wieder korrigiert, unsere Chancen aber nicht genutzt.“ Auch seine Spieler fühlten sich im gewohnten 4-2-3-1-System im zweiten Spielabschnitt wohler. Sebastian Maier: „Es lief besser, wir hatten mehr Zugriff, unsere Abläufe waren wieder drin.“ Tom Weilandt verrät: „Wir haben nach der ersten Halbzeit dann gesagt, dass wir wieder unsere alte Formation spielen. Das hat dann auch super geklappt, wir haben uns nur nicht belohnt.“ Das eigene Spiel funktionierte gegen Dresden also nur im gewohnten System.