Bochum. Flügelstürmer Robbie Kruse kann in Kiel für den VfL Bochum spielen. Und ein Ex-Kieler dürfte in seiner alten Heimat besonders motiviert sein.
Daumen hoch: Robbie Kruse hat das Training am Freitag ohne Probleme absolviert. Der Australier wird also voraussichtlich in der Startelf stehen, wenn der VfL Bochum an diesem Samstag (13 Uhr) beim heimstarken KSV Holstein Kiel antritt. Der Flügelstürmer hatte wegen Wadenproblemen die Einheit tags zuvor verpasst, doch vor dem Abflug Richtung Norden gab Trainer Robin Dutt Entwarnung: „Robbie ist einsatzbereit“, sagte er.
Und weil die Elf vor allem in den ersten 20 Minuten gegen Ingolstadt alles richtig und nichts falsch gemacht hat, weil sie auch gedanklich ein echtes Team bildeten beim gemeinsamen Vorrücken, beim Pressing, bei den Kombinationen, wird Dutt die Mannschaft kaum ändern. Mit Sidney Sam, Stefano Celozzi oder auch Chung Yong Lee wird die VfL-Bank also wieder äußerst prominent besetzt sein.
Kiel greift mit Serra an
Vermutlich auf dem Feld stehen wird ein ehemaliger Bochumer, den der VfL eigentlich halten wollte, der aber einen Wechsel nach Kiel vorzog. Stürmer Janni Serra ist in der Offensive von Holstein zu erwarten. Hier, im Angriff, sieht Trainer Robin Dutt auch die Stärken der Gastgeber – genau so erwartet es sein Gegenüber Tim Walter vom VfL. Umgekehrt ausgedrückt: Kiels Coach hat Schwächen in der Defensive ausgemacht beim VfL, was Ansporn genug sein dürfte für Tim Hoogland und Co., dies zu wiederlegen. Zumal gerade die Außenverteidiger Danilo Soares und Jan Gyamerah eine echte Waffe sind – auch für den Angriff.
Unterm Strich geht es bei beiden Teams in die gleiche Richtung, es ist also durchaus wieder ein attraktives Spiel zu erwarten. Und auch in Bochum hat man ja einen, der in der Vorsaison das andere Trikot trug. Tom Weilandt hatte unter Ismail Atalan kaum eine Chance mehr, ging daher auf Leihbasis nach Kiel und kehrte im Sommer zurück. Gestärkt, selbstbewusst.
Sein Treffer in Paderborn, erzählte er jüngst, habe ihm noch mehr Selbstvertrauen gegeben, und das Resultat sah man gegen Ingolstadt. Weilandt, der endlich auch robuster zur Sache ging, spielte direkt und schnörkellos, bereitete die ersten beiden Treffer vor und erzielte das dritte selbst. Der 26-Jährige hat damit vorerst Sidney Sam aus der Startelf verdrängt - und denkt doch ans große Ganze. „Wir haben einen breiten Kader, der topbesetzt ist“, sagte Weilandt nun zu Radio Bochum. „Und man braucht auch einen breiten Kader, wenn man etwas erreichen will, wenn man oben dranbleiben will.“
Noch mehr Arbeit nach dem 6:0
Dafür sollte der VfL in Kiel erfolgreich sein, wobei auch ein Remis, je nach Verlauf, durchaus als Erfolg gewertet werden könnte. Man müsse, so Weilandt, „jetzt noch mehr investieren nach dem 6:0, „weil der Gegner weiß, wie gefährlich wir sind. Kiel hat zuletzt verloren, die wollen das wieder gutmachen“, rechnet der Ex-Storch mit harter Gegenwehr.
Er ist sich aber sicher, dass das 6:0 nicht zu Leichtsinn verführen wird: „Wir wissen alle, was uns erwartet, und dass jedes Spiel wieder neu losgeht.“