Bochum. Der VfL Bochum kann sich auf attraktive Gegner in der kommenden Saison freuen. Kölns Terodde und HSV-Profi Holtby treffen auf ihren Ex-Klub.

Der VfL Bochum geht in sein neuntes Zweitliga-Jahr in Folge. Nur ein Verein ist ohne Unterbrechung länger im Unterhaus des deutschen Fußballs dabei: Union Berlin feiert eher ungewollt sein „Zehnjähriges“.

Doch den Aufstieg haben Bochumer wie Berliner auch „dank“ einer intern unruhigen Saison verpasst. Andere Klubs der neuen 2. Liga waren mindestens eine Spielzeit in den vergangenen zehn Jahren höher oder tiefer unterwegs. Greuther Fürth zum Beispiel. Die Franken sind eine Art Stammgast der 2. Liga, seit 1997 spielen sie dort vor, durften aber ein Jahr lang auch Bundesliga-Luft schnuppern. Nach dem Aufstieg folgte 2012/13 der Abstieg, und zuletzt konnten sich die Fürther erst am letzten Spieltag retten.

Auch andere zitterten lange, auch Bochum und Berlin, das mit dem neuen Schweizer Trainer Urs Fischer (FC Basel) zu den Kandidaten für die oberen Ränge zählen dürfte. Wie der VfL. Beide werden den Aufstieg aber diesmal nicht lauthals als Ziel verkünden, denn die Favoriten sind ja ausgemacht – auch wenn bei allen Klubs natürlich noch viele Fragen offen sind.

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© Funke-Grafik NRW: Bertelmann

Absteiger sind die großen Favoriten

Der 1. FC Köln und der Hamburger SV bereichern jedenfalls die 2. Liga. Beide Absteiger konnten etliche Bundesliga-Spieler halten: Finanziell spielen beide Teams, ähnlich wie vor zwei Jahren Stuttgart und Hannover, in einer anderen Liga.

Die Kölner haben zwar einige Stammkräfte verloren, aber es bleiben auch Leistungsträger: unter anderem Torwart Timo Horn, WM-Nationalspieler Jonas Hector, Mittelfeldmann Marco Höger und Flügelspieler Marcel Risse. Ein Wiedersehen wird es mit Simon Terodde geben: Beim VfL und ein Jahr darauf beim VfB Stuttgart wurde der nun 30-Jährige mit jeweils 25 Treffern Zweitliga-Torschützenkönig. In der 1. Liga schwankten seine Leistungen, verlor er erst in Stuttgart und im letzten Halbjahr teils auch in Köln seinen Stammplatz.

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Hinzu kommen etliche Neue, für die der FC - ganz anders als Bochum - auch bereits mehrere Millionen Euro investiert hat. Etwa für Dresdens Mittelfeldspieler Hauptmann oder Kiels Verteidiger Czichos. Neu ist der Trainer, Markus Anfang kommt aus Kiel. Bei Holstein, erst in der Relegation gescheitert, gibt es einen Aderlass. Die Offensivkräfte Drexler und Duksch waren nicht zu halten, Weilandt wird in Bochum zurückerwartet.

Wie Köln konnte auch der HSV Fußballprominenz halten. Aaron Hunt und Lewis Holtby, der mal ein halbes Jahr in Bochum spielte im letzten VfL-Bundesliga-Halbjahr 2009/10, wollen den Abstieg ausbügeln unter Trainer Tietz. Auch Stürmer Lasogga soll bleiben.

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Im Schatten der Dinos hat sich einmal mehr der FC Ingolstadt bereits namhaft verstärkt. Mit Benschop (Hannover) und Osawe (Kaiserslautern) im Angriff, mit Mittelfeldmann Kerschbaumer (Bielefeld, ausgeliehen aus Brentford).

Ob sich die Aufsteiger ähnlich stark schlagen wie zuletzt Kiel (3.), Bielefeld (4.) und Regensburg (5.), bleibt abzuwarten. Klar ist: Mit Paderborn gibt es ein attraktives Wiedersehen für den VfL, insgesamt steigen ja acht NRW-Duelle. Und mit Magdeburg gibt es einen Premieren-Gegner. Am 29. Juni veröffentlicht die DFL die Spielpläne, die Saison startet vom 3. bis 6. August.