Osnabrück. Fahndungserfolg: Der Angreifer, der im April ein elfjähriges muslimisches Mädchen attackiert haben soll, stammt aus der Bochumer Hooligan-Szene.

Die Polizei hat den mutmaßlichen Täter ermittelt, der Ende April im Umfeld eines Fußballspiels einem elfjährigen muslimischen Mädchen in Osnabrück das Kopftuch vom Kopf gerissen haben soll. Verdächtig sei ein 44-jähriger Anhänger der Bochumer Hooligan-Szene, teilte die Polizei am Dienstag mit. Er sei zum fraglichen Zeitpunkt mit einer 20-köpfigen Gruppe von Osnabrücker, Bochumer und Essener Hooligans in der Nähe des Stadions des VfL Osnabrück unterwegs gewesen.

Der Tatverdächtige konnte den Angaben zufolge unter anderem durch die Auswertung von Videoaufnahmen aus einem Bus wiedererkannt und identifiziert werden. Die Gruppe war zuvor schon während der Begegnung zwischen dem VfL und Carl Zeiss Jena durch verbale Provokationen aufgefallen. Bereits dort hätten Beamte die Personalien aufgenommen. Die polizeilichen Ermittlungen gegen den Tatverdächtigen wegen Körperverletzung dauerten an.

"Antimuslimisches Klima in der Gesellschaft"

Die Tat hatte für Empörung in der Stadt und unter Muslimen gesorgt. Der Zentralrat der Muslime hatte den Angriff in einen Zusammenhang gestellt mit dem seiner Ansicht nach "antimuslimischen Klima in der Gesellschaft". Auch die Integrationsbeauftragte und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Osnabrück hatten die Attacke als "verachtenswerte Tat auf das Schärfste" verurteilt. (epd)