Bochum. Der VfL Bochum erfüllt mit dem Sieg über Fortuna gegen Ende einer turbulenten Saison und in höchster Not dann doch noch die Erwartungen der Fans.

Da ging es doch noch ein Stückchen rauf: Der VfL Bochum erfüllt gegen Ende einer außergewöhnlich turbulenten Saison und in höchster Not dann doch noch die Erwartungen der Fans. Rang sieben nach dem etwas glücklichen 2:1-Erfolg in Düsseldorf ist die bisher beste Platzierung der Bochumer in der aktuellen Spielzeit. Wichtiger noch: Der VfL Bochum hat die 40-Punkte-Hürde genommen und sich erstmals deutlich von den direkten Abstiegsplätzen entfernt. Deshalb sprach Robin Dutt am Freitag nach dem Schlusspfiff von „absoluter Freude“.

Sechsmal in Folge ist Dutts Mannschaft nun unbesiegt und hat dabei erstaunliche 14 Punkte eingesammelt. Zwischen Bundesliga-Absteiger Darmstadt 98 auf dem ersten direkten Abstiegsplatz und dem VfL klafft fünf Spieltage vor dem Saisonende eine beruhigende Lücke von acht Zählern. Auch der Sechs-Punkte-Abstand zum 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsrang dürfte Balsam für die strapazierten Nerven der Bochumer Verantwortlichen sein.

Konzentration hochhalten

Dass der dritte Tabellenplatz gar nicht mehr so weit entfernt ist, verleitet im Bochumer Lager niemanden dazu, den Kopf zu verlieren. Lukas Hinterseer, dessen Schnittstellenpass auf Robbie Kruse den Treffer zum 2:0 erst möglich machte, mahnt „die Kirche im Dorf zu lassen“. Die Beschäftigung mit dem nächsten Gegner steht im Vordergrund. Es gilt, die Konzentration hochzuhalten, um dann den letzten Schritt ans rettende Ufer zu tun und mit Erfolgserlebnissen in die Sommerpause gehen zu können. Außerdem fehlt gegen Kaiserslautern am Freitag mit Danilo Soares ein Akteur, für den es eigentlich keine Alternative gibt derzeit.

Treffer an alter Wirkungsstätte: Robbie Kruse erzielte das 2:0 - es war sein erster Treffer in diesem Jahr.
Treffer an alter Wirkungsstätte: Robbie Kruse erzielte das 2:0 - es war sein erster Treffer in diesem Jahr.

Der Brasilianer hatte sich nach starker erster Halbzeit einige Male vom schnellen Düsseldorfer Flügelmann Benito Raman düpieren lassen und zahlte mit Härte zurück. Was die Gelbe Karte, seine fünfte, zur Folge hatte. Wer Soares ersetzen wird, wusste Robin Dutt direkt nach dem Abpfiff auch noch nicht. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, sagte der VfL-Trainer, der auch noch nicht weiß, wie lange Stefano Celozzi ausfallen wird. Der Kapitän hatte in der Vergangenheit schon einmal aushilfsweise auf der linken Abwehrseite einen passablen Eindruck hinterlassen, musste aber in Düsseldorf wegen muskulärer Beschwerden aus der Startelf gestrichen werden. Wie es um ihn steht, darüber soll am heutigen Montag ein MRT Auskunft geben.

Thomas Eisfeld für Freitag gesperrt

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Timo Perthel ist jedenfalls in dieser Spielzeit keine Alternative mehr. Perthel, so hatte es Robin Dutt vor der Partie gegen Braunschweig gesagt, solle „die Sommerpause nutzen“, um wieder fit und belastbar angreifen zu können. Weil Maxim Leitsch wegen einer Schambeinreizung schon mehrere Wochen fehlt, kommt auch er nicht infrage. Bleibt noch Jannik Bandowski. Er hat seine Stärken allerdings eindeutig in der Offensive. Und Dutt will die Stabilität seiner Mannschaft, die inzwischen - gleichauf mit Braunschweig - die zweitstärkste Defensive der Liga stellt, sicher nicht riskieren.

Gesperrt fehlen am Freitag wird auch Thomas Eisfeld, der Mann für wenige, aber schöne Tore. Der 25-Jährige gehört zu den Spielern, deren Verträge auslaufen und die eine Perspektive aufgezeigt bekommen wollen in Bochum. Der Sieg in Düsseldorf bedeutet auch, dass Sportvorstand Sebastian Schindzielorz allmählich konkrete Vertragsverhandlungen führen kann.