Dresden. . Bei Dynamo Dresden kassiert der VfL mit dem 0:2 die vierte Pleite in Folge. Sportvorstand Hochstätter kritisiert den Angriff: Das war vorn zu wenig.

Der VfL Bochum rückt dem sportlichen Abgrund namens 3. Liga immer näher. Der Zweitligist verlor den Krisengipfel bei Dynamo Dresden am Sonntag mit 0:2 (0:1). Es war die vierte Pleite in Folge und die dritte ohne ein eigenes Tor. Freitag (18.30 Uhr/Sky) folgt das nächste Schicksalsspiel: Dann geht es gegen den Tabellensechzehnten Darmstadt 98, der nur einen Punkt weniger hat.

„Vorne war das einfach zu wenig”, haderte Sportvorstand Christian Hochstätter. „Keine Tore ergeben keine Punkte“, meinte Trainer Jens Rasiejewski frustriert.

Auch Trainer Rasiejewski im Fokus

Hochstätter bekommt seit Monaten auf allen Kanälen den Zorn der Anhänger um die Ohren gepustet. Nun gerät auch Trainer Rasiejewski verstärkt in den Fokus. Der 43-Jährige, ein Vertrauter Hochstätters, hat die Mannschaft bisher nicht auf Linie gebracht. Volle Rückendeckung für den Trainer?

„Wir, der ganze Verein müssen jetzt so auftreten, dass wir am Freitag gegen Darmstadt wieder punkten“, sagte Hochstätter nach dem neuerlichen Nackenschlag und fügte an: „Ich übernehme die Verantwortung für diese Mannschaft, ich habe sie so zusammengestellt. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass die Qualität reicht, auch wenn es derzeit nicht so aussieht.“

Rasiejewski selbst ist „willens“, den Karren aus dem Dreck zu ziehen: „Wir sind alle unzufrieden. Wir müssen schnell die Formation finden, die Tore schießt.“

Versucht hat Bochums Trainer schon vieles – gewonnen noch nichts in diesem Jahr. Auf der Suche nach „Stabilität“ nahm er im Vergleich zum 0:1 gegen Bielefeld gleich fünf Änderungen in der Startelf vor. Der Paukenschlag: Die gerade erst beförderte Nummer eins, Felix Dornebusch, in den ersten Partien ohne grobe Patzer, musste wieder Manuel Riemann den Vortritt lassen. Grund: die jüngsten „Trainingseindrücke“. Insgesamt setzte Rasiejewski auf Erfahrung, während zum Jahresauftakt gegen Duisburg (0:2) noch eine blutjunge Elf begonnen hatte.

Keinen Knipser verpflichtet

Es brodelt beim VfL, überall. Rasiejewski, zuvor Nachwuchstrainer, ist bereits der dritte Trainer der Saison. Drei Siegen stehen vier Remis und nun schon fünf Pleiten gegenüber. Auf der Führungsebene regiert das Neben- statt ein Miteinander. Und auch die Transferpolitik im Winter stimmt bedenklich. Verloren hat der VfL Leistungsträger Felix Bastians (China), verpflichtet wurden für die Offensive Philipp Ochs (20), Janni Serra (19) und Verteidiger Simon Lorenz (20). Drei Talente – und kein Knipser.

Ein zweifelhafter Elfmeter läutete bereits nach zwei Minuten die Pleite ein: Röser verwandelte. Bochum mühte sich zwar, dominierte in Halbzeit zwei. Doch es fehlte Durchschlagskraft. Kone, Dresdens neuer Stürmer, machte es vor. 2:0. Bochum am Boden.