Bochum. Das Stadion wird voll, der Druck ist groß: Gewinnt der VfL Bochum nicht gegen Fortuna Düsseldorf, geht es für die Elf in den Abstiegskampf.

  • Der letzte Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf gelang dem VfL Bochum 2011 - unter der Führung von Friedhelm Funkel
  • Die Bochumer müssen zwar auf Sidney Sam verzichten, können aber vermutlich Robbie Kruse und Danilo Soares aufbieten
  • Ex-Trainer Funkel hat eine hohe Meinung von den Bochumern, die „hochkarätige Spieler“ in ihren Reihen hätten

Kuriose Geschichten sind nicht selten im Fußball. Dass Klubs immer wieder gegen die neuen Arbeitgeber ihrer ehemaligen Trainer antreten, gehört zum alltäglichen Geschäft, aber dass dem VfL unter Friedhelm Funkel der bislang letzte Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf gelungen ist und dieser Funkel mit eben jener Fortuna jetzt in Bochum aufkreuzt, ist schon bemerkenswert.

Im Februar 2011 bezwang der VfL unter Funkels Federführung die Düsseldorfer mit 2:0, nur sieben Monate später musste der Trainer-Routinier Bochum verlassen - nach vier Niederlagen in Folge belegte der VfL Rang 17 und hatte den Saisonstart gründlich in den Sand gesetzt. In den folgenden Jahren gelang den Bochumern in fünf Heimspielen gegen die Fortuna kein einziger Sieg. Allerdings gab es auch nur eine Niederlage in dieser Zeit. Gleich dreimal trennten sich die Kontrahenten mit einem 1:1 voneinander. Wer gerne wettet, muss also nicht lange nach einem Tipp suchen.

Verlangt mehr Zielstrebigkeit von seinen Spielern: Interimstrainer Jens Rasiejewski.
Verlangt mehr Zielstrebigkeit von seinen Spielern: Interimstrainer Jens Rasiejewski. © Michael Täger

Ob Jens Rasiejewski mit einer erneuten Punkteteilung zufrieden wäre, ist schwer zu beurteilen. Einerseits ist die Fortuna in der momentanen Verfassung das Maß aller Dinge in der 2. Bundesliga, andererseits brächte nur ein Punkt die Bochumer keinen Zentimeter nach vorne. Derzeit sieht es mehr nach Abstiegskampf aus, über das eigentliche Saisonziel Aufstieg muss man nicht mehr sprechen an der Castroper Straße.

Rasiejewski hat das ohnehin von sich gewiesen, ihm ging und geht es immer nur um das nächste Spiel. Der 42-Jährige sieht auch stets das Gute im Schlechten, so hat ihm der schlimme Auftritt der Bochumer Mannschaft in Paderborn „deutliche Fingerzeige“ vermittelt, „was zu verbessern ist“. Besonders die erste Halbzeit der Pokalpartie, in der sich der Zweitligist das Spiel des SCP hat aufzwingen lassen, lag ihm im Magen. „Die Anfangsmomente sind oft entscheidend“, sagt Rasiejewski, der wohl auch keine Erklärung dafür findet, warum die Bochumer Mannschaft bereits seit Jahren nur selten die für den Erfolg nötige Konzentration über 90 Minuten halten kann.

Personelle Lage sollte recht gut sein

Immerhin deutet einiges darauf hin, dass die personelle Lage vor dem Duell mit dem Spitzenreiter recht gut sein wird. Bei den Wackelkandidaten Robbie Kruse und Danilo Soares wird nur noch heute zu überprüfen sein, ob sie das Training gut verkraftet haben. Können sie spielen, wird die Ausfallquote gering sein. Neben Timo Perthel und Tim Hoogland, dessen Rückkehr in die Mannschaft Rasiejewski ersehnt, fehlt dann nur Sidney Sam.

Noch einmal zurück zu Friedhelm Funkel, der eine hohe Meinung vom VfL hat: „Die Mannschaft ist jederzeit in der Lage, jedes andere Team in der Liga zu schlagen.“ Nur tun muss sie es halt.