Bochum. Sportvorstand Christian Hochstätter steht beim Zweitligisten VfL Bochum in der Kritik. Aufsichtsrats-Chef Hans-Peter Villis erklärt seine Sicht.
Unruhige Zeiten beim VfL Bochum. Trainer Ismail Atalan ist nach nur neun Spielen gefeuert, der Fall des suspendierten Kapitäns Felix Bastians schlägt allerhöchste Wellen, der Zweitligist ist nur Tabellen-Dreizehnter, und Christian Hochstätter steht mittlerweile schwer in der Kritik.
Zwei Trainerentlassungen in dieser noch jungen Saison, die Suspendierung des Kapitäns knapp zwei Wochen nach einem Vorfall in Nürnberg, bei dem auch sein mittlerweile nicht mehr für den VfL tätige Sohn Christian Hochstätter junior eine Rolle spielte: Nicht nur in Internetforen wird diskutiert, ob Hochstätter als Sportvorstand des VfL Bochum noch tragbar sei. „Diese Frage stellt sich nicht“, sagt Bochums Aufsichtsrats-Vorsitzender Hans-Peter Villis am Donnerstagnachmittag zur WAZ.
Ausgliederung der Profiabteilung
Villis, der beruflich zurzeit unterwegs ist, verweist dabei auch auf den 7. Oktober in der Jahrhunderthalle: „Wir haben am vergangenen Samstag bei der Mitgliederversammlung gemeinsam eine langfristige, strategische Entscheidung getroffen, den Verein und seine Lizenzspielerabteilung neu aufzustellen und zu strukturieren. Danach gab es eine wichtige Personalentscheidung“, erklärt der Vereinschef mit Blick auf die Trennung von Trainer Ismail Atalan und die am Samstag beschlossene Ausgliederung der Profiabteilung.
Villis ist bemüht, das Theater rund um Kapitän Bastians und Vorstand Hochstätter, der seit 2013 beim VfL arbeitet und dessen Vertrag bis Sommer 2020 datiert ist, beiseite zu schieben, vorerst zumindest. Er sagt: „Jetzt müssen wir uns auf das konzentrieren, was wichtig ist, und das ist das Spiel am Samstag gegen den SV Sandhausen, das wollen wir gewinnen.“
Brisantes Spiel gegen Sandhausen
Und danach müsse man, so der Aufsichtsrats-Vorsitzende weiter, „in Ruhe einen Nachfolger für Ismail Atalan finden.“ Ein engeres Zeitfenster nannte er nicht, auch zu Kandidaten wie den zuletzt hoch gehandelten Markus Kauczinski wollte er sich nicht äußern.
Klar ist: Die Partie gegen den SV Sandhausen, das Spiel eins nach der Ausgliederung und einer turbulenten Woche, birgt jede Menge Brisanz. Die Profis haben sich deshalb abgeschottet, um in Ruhe trainieren zu können, argumentieren die Übergangstrainer Jens Rasiejewski und Heiko Butscher. Nach zwei Einheiten unter Ausschluss der Öffentlichkeit irgendwo in Bochum dürfen die Anhänger - und wer sonst noch mag - nur an diesem Freitag einen Blick auf das Training werfen, laut Verein ab 13 Uhr, ehe es wieder „geheim“ weitergeht.
Rasiejewski, als Fußball-Lehrer die Nummer eins an der Seitenlinie, und Butscher werden am Samstag das Team gegen Sandhausen coachen. Anpfiff: 13 Uhr.