Bochum. Um den VfL Bochum optimal auf den Gegner einzustellen, nutzt Trainer Ismail Atalan jede Gelegenheit. Dabei helfen Spickzettel und Videos.

Gegen den FC St. Pauli präsentierte der VfL Bochum beim ersten Zweiligaspiel in der neuen Saison gleich zwei Systeme. In der ersten Halbzeit lief die Atalan-Elf in einer 3-2-2-1-2-Formation auf und kam damit gegen die Hamburger nicht gut zurecht. Deshalb stellte der VfL in der zweiten Halbzeit auf ein 4-3-3-System um.

Wie jeder Trainer versucht Atalan, seine Mannschaft so gut wie möglich auf seine Gegner vorzubereiten. Bislang hatte er nur zwei Wochen Zeit dafür. „Wir hatten noch nicht viel Zeit, aber schon ein paar Systeme trainiert. Wir werden zwei Systeme richtig einstudieren und uns darauf vorbereiten, auch mal während des Spiels zu wechseln oder auf Systemänderungen beim Gegner zu reagieren“, sagt Atalan. Dafür nutzt er jede Gelegenheit.

Problemzonen erkennen und verbessern

So setzt er während der Halbzeitpause seine beiden Videoanalysten Christian Pozo y Tamayo und Niklas Honnete ein. Gegen St. Pauli filterte Atalan einige Szenen heraus, um seiner Mannschaft zu verdeutlichen, dass ihr System noch nicht aufgeht. „Wir machen das immer, schauen uns in der Halbzeit die wichtigen Szenen an. Dann können wir erkennen, wo unsere Problemzonen liegen und sie den Spielern zeigen. Und danach hat es in der zweiten Hälfte auch besser funktioniert“, freute sich der VfL-Trainer.

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Nicht nur den Bildschirm nutzte Atalan. „Wir hatten in der Halbzeit etwas Zeit, das Spiel am Taktikboard zu analysieren“, verriet Stefano Celozzi nach dem ersten Pflichtspiel. Dem Trainer liegt viel daran, dass seine Spieler das System verinnerlichen. Und zwar möglichst schnell, wenn er eine Umstellung anordnet. So wie in der Partie gegen die Kiezkicker. Er wirkte bereits in der ersten Halbzeit mehrfach von seiner Coachingzone aus auf seine Elf ein. Was gar nicht so einfach war.

Ein Zettel wäre eine Option

„Das Spiel kam gar nicht zur Ruhe, um Anweisungen zu geben. Da müssen wir uns was ausdenken. Ich habe Jan Gyamerah einmal zu mir rübergeholt, Manuel Riemann später auch nochmal. Wir haben auch einen Zettel vorbereitet und könnten ihn durchgeben. Es ist von außen während des Spiels sehr schwer, das System umzustellen“, merkt Atalan an.