Bochum. Beim VfL Bochum war das 9:0 im Vorbereitungsspiel gegen den CSV SF Linden rasch abgehakt, doch in Linden freute man sich über das Ergebnis und über 1700 Zuschauer.
- Der Zweitligist tut sich eine Viertelstunde lang schwer gegen den Absteiger aus der Landesliga
- Beim VfL konnten sich beim zweiten Testspiel-Auftritt sieben Spieler in die Torschützen-Liste eintragen
- Den Amateuren bleibt der ehrentreffer verwehrt, sie können ihre einzige echte Torchance nicht nutzen
CSV SF Linden - VfL Bochum 0:9 (0:4)
VfL Bochum (1. Halbzeit): Kompalla - Gyamerah, Baack, Wydra, Leitsch - Canouse, Eisfeld - Stiepermann, Wurtz, Gündüz - Diamantakos
VfL Bochum (2. Halbzeit): Riemann - Celozzi, Hoogland, Bastians, Bandowski - Losilla, Merkel - Weilandt, Bapoh, Stöger - Hinterseer
Tore: 0:1 Diamantakos (14.), 0:2 Wurtz (18.), 0:3 Wurtz (41.), 0:4 Gündüz (45.), 0:5 Hinterseer (56.), 0:6 Bastians (60.), 0:7 Weilandt (63.), 0:8 Bapoh (65.), 0:9 Weilandt (75.)
Aus den Reihen der Lindener wird dem erfahrenen Defensiv-Spieler niemand wiedersprechen wollen. „Wir haben jetzt zweimal gegen sehr faire Mannschaften aus der Region gespielt - das ist positiv“, sagte Felix Bastians laut Reviersport nach dem Auftritt des Zweitligisten beim CSV SF Linden.
Das 0:9 gegen den VfL Bochum steckte der künftige Bezirksligist fröhlich lächelnd weg: 1700 Zuschauer sorgten dafür, dass die angepeilte 1000er Hürde klar übersprungen wurde, außerdem, so CSV-Trainer Wojtek Meinert, habe man sich „tapfer geschlagen“ und auch das selbst gesteckte Ziel erreicht, „einstellig zu bleiben“.
In den ersten Minuten hatten die Profis sogar ein wenig Mühe, ihre Qualität erkennen zu lassen. Die Lindener funkten immer wieder dazwischen, erst nach einer knappen Viertelstunde lag der Ball erstmals im Netz. Dimitrios Diamantakos hatte die Vorarbeit von Johannes Wurtz und Marco Stiepermann genutzt. Anschließend fiel es dem Zweitligisten deutlich leichter, sich in den Strafraum des Bezirksligisten zu kombinieren, auch wenn es Lindens brasilianischer Spielführer Leonardo da Silva, der nach dem Abstieg aus der Landesliga beim CSV geblieben ist und demnächst ein Studium aufnehmen will, dem prominenten Gegner so schwer wie möglich zu machen versuchte. Johannes Wurtz verpasste einen Hattrick, als er nach zwei Treffern an der Latte scheiterte, Selim Gündüz sorgte mit dem vierten Treffer für den Halbzeitstand.
Schöne Vorarbeit von Hinterseer
Elf neue Spieler schickte Gertjan Verbeek nach dem Seitenwechsel auf den Rasen. Der VfL-Trainer, der wieder zur Vierer-Abwehrkette zurückgekehrt ist, ließ zunächst Jan Gyamerah und Maxim Leitsch außen verteidigen, anschließend waren Stefano Celozzi und Jannik Bandowski an der Reihe. Beide waren lange verletzt und wollen, das merkt man, nun endlich die Vergangenheit hinter sich lassen. Das gilt besonders für Bandowski, dessen letzter Pflichtspieleinsatz - für die Münchener „Löwen“ - schon mehr als zwei Jahre zurück liegt. Der gebürtige Hesse, einer der schnellsten Spieler im Team, hatte sich auch im Urlaub fit gehalten und sagte: „Dieses Jahr will ich angreifen, da muss ich auch was tun.“
Richtig was tun mussten am Samstag in der zweiten Halbzeit auch die Lindener, denen nach einer guten Stunde die Luft auszugehen drohte. Innerhalb von 20 Minuten erhöhten die Profis in ihrer besten Phase auf 8:0, wobei Lukas Hinterseer nach dem Wiederanpfiff nicht nur den Torreigen eröffnete, sondern später auch wunderbar nach einem feinen Solo auflegte: Tom Weilandt musste den Ball nur noch über die Linie schubsen.
Man hätte dem wackeren Bezirksligisten den Ehrentreffer gegönnt, er war auch möglich. Aber Marvin Kroki fehlte in der einzigen torgefährlichen Szene der Lindener die Abgeklärtheit, der Ball segelte weit über das VfL-Tor hinaus.