Bochum. . Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - und der VfL Bochum tut es ihm gleich. Allerdings sollte sich niemand über das 1:1 gegen Aue beklagen.

  • Eine Halbzeit lang hat Erzgebirge Aue klare Vorteile gegen den Gastgeber VfL Bochum
  • Erst nach der Systemumstellung sei, so der VfL-Trainer, seine Mannschaft „mutig“ gewesen
  • Fünfte Gelbe Karte: In Sandhausen am 1. April wird Mittelfeld-Mann Anthony Losilla fehlen

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - und der VfL Bochum tut es ihm gleich. Allerdings sollte sich niemand über das 1:1 gegen Erzgebirge Aue beklagen, denn es entsprach weitgehend den gezeigten Leistungen, die, was den VfL betrifft, Trainer Gertjan Verbeek nicht gerade begeisterten. „Ich bin enttäuscht, ich hatte etwas anderes von meiner Mannschaft erwartet. Aber auch wenn wir nicht gut waren, hat man in der zweiten Halbzeit wenigstens gesehen was es bringt, mutig zu sein.“

Eine klare Ansage von Verbeek, der - wie schon gegen Würzburg - zu Beginn der zweiten Halbzeit auf eine Dreier-Abwehrkette und mehr Offensiv-Personal umstellen musste, um überhaupt Druck auf das gegnerische Tor entwickeln zu können. Im ersten Durchgang war allenfalls eine Volleyabnahme mit links von Tim Hoogland erwähnenswert, ansonsten hatten die Gäste aus Sachsen keinerlei Mühe, die biederen und harmlosen Gastgeber zu bremsen.

Vielmehr war Hoogland auch in der Defensive gefragt. Zunächst waren die Gäste, denen der 1:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC unter ihrem neuen Trainer Domenico Tedesco offenbar mächtig Auftrieb gegeben hatte, im Pech, als Dimitrij Nazarov nur den Pfosten traf, anschließend kratzte Hoogland den Ball artistisch von der Torlinie. VfL-Schlussmann Manuel Riemann hatte Mario Kvesic’ Flanke nicht optimal erwischt. Die Bochumer Fans rieben sich die Augen: Aue drückte und kam mit Tempo, während der VfL viel zu langsam und zu ungenau spielte. Nils Quaschner kam im Sturmzentrum nicht zur Geltung, Selim Gündüz konnte sich auf der rechten Seite nicht durchsetzen und Startelf-Debütant Evangelos Pavlidis blieb blass. Dem jungen Offensiv-Spieler gelang kaum etwas.

Anthony Losilla gegen Sandhausen gesperrt

Das - vorläufige - Ende vom Lied; der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Christian Dietz, der die allenfalls minimale Berührung Nazarovs von Anthony Losilla als ahndungswürdiges Foul bewertete: Nazarov selbst verwandelte, und nur wenig später, nach einem taktischen Foul Losillas an Christian Tiffert, war klar: Der defensive Mittelfeld-Spieler des VfL wird den Bochumern am 1. April in Sandhausen fehlen. Er ist gesperrt.

Es folgte nach der Systemumstellung eine gute und druckvolle, allerdings auch kurze Phase der Gastgeber, die mit Johannes Wurtz’ achtem Saisontreffer bereits wieder beendet war. Und wäre Aues Fabio Kaufmann im eins-gegen-eins nicht an Riemann gescheitert, hätte sich der VfL vermutlich nach dem Misserfolg gegen Düsseldorf die zweite Heimniederlage dieser Saison eingehandelt.

Mit einem Sieg wären die Bochumer auf Rang neun geklettert, aber die Rückkehr in den einstelligen Tabellen-Bereich will nicht mehr gelingen.