Mönchengladbach. . Damit hatte niemand gerechnet. Das Testspiel bei Borussia Mönchengladbach entschied der VfL Bochum mit einem klaren 4:1-Sieg zu seinen Gunsten.

  • Gertjan Verbeek war erst gar nicht mitgefahren, doch auch ohne den VfL-Trainer machte die Bochumer B-Elf eine sehr gute Figur
  • Die VfL-Elf gewann beim Bundesligisten mit 4:1 und konterkarierte damit Gladbachs jüngsten Liga-Erfolg gegen Bayer Leverkusen
  • Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte 17-Jährige Ulrich Bapoh erzielte zwei Tore, auch Pavlidis und Wydra trafen für die Gäste

Während sich Gertjan Verbeek am Dienstag in Bochum um seine Stammelf kümmerte, machten die Talente des VfL Bochum bei dem so genannten „Angebotsspiel“ gegen Borussia Mönchengladbach einen sehr guten Eindruck. Obwohl die Hausherren sieben Spieler aufboten, die am Wochenende beim 3:2-Sieg gegen Leverkusen noch dem Bundesliga-Kader angehört hatten, war ein Klassenunterschied nicht zu bemerken. Im Gegenteil: Die Bochumer wirkten in vielen Szenen engagierter, schneller und konsequenter. Die 1:4-Niederlage gegen den Zweitligisten konterkarierte den so gefeierten Erfolg der Gladbacher, während VfL-Schlussmann Felix Dornebusch seine gute Laune artikulierte: „Zu gewinnen macht immer Spaß. Wir haben viel Spielfreude gezeigt.“

Mönchengladbach fehlte es nicht an Hochkarätern

André Hahn, Josip Drmic, Fabian Johnson, Nico Schulz, Julian Korb und sogar der 7,5-Millionen-Transfer vom FC Sevilla, Tomothée Kolodziejczak - dem Bundesligisten fehlte es nicht an Hochkarätern. Der VfL stellte diesem Ensemble zunächst fünf A-Junioren entgegen, die ihre Sache ebenso gut machten wie Dominik Wydra, der das Gästeteam klug führte. Neben ihm konnte Vitaly Janelt, diesmal auf der Stiepermann-Position, seine feine Technik vorführen. Körperlich muss der Neuling zwar noch zulegen, aber an Spielkultur dürfte es ihm nicht mangeln.

Traf, nach seinem Tor in Münster, schon wieder: Dominik Wydra, hier im Spiel gegen Braunschweig.
Traf, nach seinem Tor in Münster, schon wieder: Dominik Wydra, hier im Spiel gegen Braunschweig. © Udo Kreikenbohm

Nach einer schönen Parade von Felix Dornebusch, der einen Schuss von Drmic entschärfte, betätigte sich Wydra erneut, wie schon in Münster, als Torschütze. Der ehemalige Paderborner traf nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus. Nur wenige Sekunden später fabrizierte Selim Gündüz, der zentral begann, einen wunderbaren Schlenzer, aber das Lattenkreuz verhinderte das frühe 2:0 für den VfL, Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben: Nachdem Dornebusch nach dem Doppelpass von Johnson und Drmic gut reagiert hatte, passte Tom Weilandt in die Tiefe, und der emsige Vangelis Pavlidis erhöhte auf 2:0. Die Borussia wirkte behäbig und uninspiriert, hatte aber Pech, dass Hahn nach etwa einer Stunde nur den Pfosten traf.

Besser zielten weiterhin die Gäste, besonders der zu Beginn der zweiten Halbzeit eingewechselte Ulrich Bapoh. Nach einer zu kurzen Rückgabe war der 17-Jährige hellwach, umkurvte den Torwart und schob zum 3:0 für den VfL ein. Ein bitterer Zwischenstand für den Bundesligisten, der noch ein Gegentor hinnehmen musste. Erneut war es Jungprofi Bapoh, der nur 12 Minuten für seinen Doppelschlag brauchte.

Dass Mönchengladbach - durch Yeboah - wenigstens der Ehrentreffer vergönnt war in der Schlussphase, konnten die Bochumer verschmerzen. Jan de Jonge, der Gertjan Verbeek vertrat, zeigte sich positiv „überrascht, dass wir so gut gespielt haben - und zwar gegen und mit dem Ball“. Der Assistenz-Trainer des VfL zog auch dieses Fazit: „Es ist wichtig für die Stammmannschaft, dass wir Spieler haben, die sich empfehlen. Wir sind in der Breite stärker geworden.“

VfL Bochum: Dornebusch (46. Kompalla) - Schick, Canouse, Ngwisani, Perthel - Wydra, Janelt (73. Krafft) - Weilandt (46. Bapoh), Gündüz (79. Galstyan), Saglam - Pavlidis

Tore: 0:1 Wydra (23.), 0:2 Pavlidis (40.), 0:3 Bapoh (71.), 0:4 Bapoh (83.), 1:4 Yeboah (86.)