Berlin. Der VfL Bochum ließ fast 70 Minuten lang kaum gegnerische Chancen zu in Berlin, führte mit 1:0 und verlor schließlich doch mit 1:2 gegen Union.
- Knapp 70 Minuten lang kontrolliert der VfL an der Alten Försterei die Partie und gibt dann den möglichen Sieg aus der Hand
- Tim Hoogland, der wieder einmal rechts außen einspringen musste, bringt die Bochumer mit einem abgefälschten Kopfball in Front
- Ein unglücklicher Ausrutscher von Felix Bastians leitet die Wende ein, Unions Angreifer Polter erzielt den Ausgleich
Bitterer Jahresauftakt für den VfL. Die Bochumer verloren nach einer 1:0-Pausenführung bei Union Berlin noch mit 1:2. Der noch mit in die Hauptstadt gereiste Tom Weilandt fiel kurzfristig aus mit einem Pferdekuss, den er sich am Donnerstag beim Training zugezogen hatte, so dass Trainer Gertjan Verbeek nur fünf Feldspieler auf der Bank hatte. Die Zahl der Ausfälle summierte sich damit schon wieder auf stattliche neun Profis.
Tim Hoogland traf - 1100 Bochumer Fans flippten aus
In der Startelf setzte der Coach auf dem rechten Flügel auf Alexander Merkel, diese Entscheidung war schon vor Weilandts Aus’ gereift.
Union begann druckvoll, aggressiv, Bochum wehrte sich zunächst mit rustikalen Mitteln in der Defensive. Das neue alte Innenverteidiger-Duo Patrick Fabian/Felix Bastians sowie die Außen Nico Rieble und Tim Hoogland aber schafften es, den Berliner Druck vor dem Strafraumrand weitgehend verpuffen zu lassen. So war Berlin optisch überlegen, die besseren Chancen hatten dann aber die Gäste, die im frostigen Berlin kühlen Kopf behielten und eiskalt konterten; zunächst jedoch noch ohne Fortune. Nach Pass von Johannes Wurtz enteilte Peniel Mlapa, scheiterte aber aus kurzer Distanz an Torwart Jakob Busk (14.). Und Wurtz’ Abschluss, bedient von Keeper Riemann, geriet arg harmlos (18.).
Berlin mühte sich, den schnellen, giftigen 1,6-Millionen-Rückkehrer Sebastian Polter in Szene zu setzen, letztlich setzte sich aber meist Verteidiger Fabian bei seinem Comeback nach über neuneinhalb Monaten durch. Als Fabian Gelb sah nach einem unabsichtlichen Tritt gegen Pedersen, musste der Däne behandelt werden. Und als der Innenverteidiger mit Kopfverband zurück aufs Spielfeld kam, stand es 1:0 für Bochum nach dem ersten richtig guten Angriff über Merkel und Wurtz. Stiepermann flankte, Losilla verlängerte, Hoogland köpfte, und von Berlins Michael Parensen prallte der Ball ins Tor. Führung VfL - die 1100 Bochumer Fans flippten aus.
Kurz darauf hatte Berlin seine erste echte Chance im Sechzehner, doch der Kopfball von Kreilach zischte übers Tor.
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Nach der Pause erhöhte Union den Druck, kam oft über Bochums linke Abwehrseite, wurde aber selten zwingend, die Mitte des VfL verrichtete einen guten Job. Polter verpasste, Kreilach zielte drüber, Fabian klärte, auch Riemann war zweimal zur Stelle. Als sich Bochum etwas befreite, vergab Mlapa nach feinem Konter über Losilla und Wurtz das 2:0, er traf nur das Außennetz (65.). Das rächte sich - ausgerechnet nach einem Tempogegenstoß. Nach einem langen Ball von Pedersen rutscht Bastians aus, Fan-Liebling Polter umkurvt den herausgeeilten Riemann noch vor dem Strafraum und schiebt aus 16 Metern ins leere Tor ein - 1:1 (67.). Nicht unverdient, aber in der Entstehung arg überflüssig.
Und es kam noch dicker: Bochum bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone, er landete nach Faustabwehr von Riemann beim allein gelassenen Steven Skrzybski, der diesmal keine Mühe hatte von halblinks. 2:1 Berlin. Das Stadion kochte im tiefsten Winter.
Jetzt machte der VfL mit dem für Merkel eingewechselten Gündüz auf, kämpfte um einen Punkt, doch Union war dem 3:1 näher. Aber Redondo vergab die besten Chancen.