Bochum. Er war nervös. Angespannt. Und hinterher glücklich. Patrick Fabian, der Kapitän des VfL Bochum, gab beim 0:1 im Test gegen Köln sein Comeback.

  • Der VfL Bochum hat sein erstes Testspiel in diesem Jahr mit 0:1 gegen den 1. FC Köln verloren
  • Vor nur 3000 Zuschauern bei eisiger Kälte im Ruhrstadion erzielte Christian Clemens früh das Siegtor
  • Patrick Fabian gab beim VfL sein Comeback - und atmete hinterher erleichtert auf

Es war der erwartet kühle Jahresauftakt im Ruhrstadion, in dem sich nur 3000 Zuschauer einfanden, um das erste Auftreten des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln zu beobachten. Mit 1:0 gewann der Bundesligist durch ein frühes Tor von Christian Clemens, der damit ein erfolgreiches Comeback bei den von 500 Anhängern begleiteten Domstädtern gab. Das war aus Kölner Sicht sicherlich die Nachricht des Tages. Und auch aus der Bochumer Perspektive stand ein Comeback im Mittelpunkt: Der Kapitän ist zurück.

Vierter Kreuzbandriss überstanden

Patrick Fabian, dieser kampferprobte Routinier, gestand nach seinen ersten 45 Minuten des Jahres: „Ich war schon nervöser als sonst, angespannt“. Kein Wunder. Seinen vierten Kreuzbandriss hat der Hagener nun bewältigt, knapp neun Monate hat er kein Spiel bestritten für seinen VfL, seit das Kreuzband gerissen war Mitte April bei St. Pauli.

„Ich bin glücklich, wieder bei der Mannschaft zu sein und mitzuspielen“, atmete Fabian auf. Zufrieden war er auch, „dass wir kein Gegentor bekommen haben“, aber natürlich ist der 29-Jährige erfahren genug, das Testspiel an sich, sein Comeback speziell realistisch einzuschätzen. Bis zur alten Stärke fehlte es noch an vielen Einsätzen - vor allem mit mehr Wettkampfhärte.

Eine Partie fast ohne Fouls

Die Partie gegen Köln kam, das ist bei Testspielen zu Beginn einer Vorbereitung ja nicht unüblich, fast ohne Fouls, fast ohne Aggressivität in den Zweikämpfen aus.

Fabians Wunsch ist denn auch zunächst so simpel wie nachvollziehbar: „Ich will gesund bleiben, auch keine anderen Wehwehchen haben, damit ich im Training nicht zurückgeworfen werde.“

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Stand jetzt dürfte Tim Hoogland, im Dezember neben Anthony Losilla ja Bochums Bester, mit dem linken Innenmann Felix Bastians das Abwehrduo bilden. Überhaupt sahen die Zuschauer in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten Teams, die im Kern die Startelf auch im Ernstfall bilden würden.

Dabei probierte es VfL-Trainer Gertjan Verbeek mit Selim Gündüz auf dem linken offensiven Flügel, alle weiteren Positionen waren mit dem Stamm des Hinrunden-Endes besetzt, wobei Nico Rieble den Part des für zwei Partien gesperrten Timo Perthel als Linksverteidiger übernahm und Felix Dornebusch den erkrankten Manuel Riemann im Tor ersetzte.

Clemens köpft zum 1:0 ein

Gündüz und Rieble sahen nach sieben Minuten nicht allzu gut aus, als Rechtsverteidiger Lukas Klünter sie überrante und Clemens seinen zweiten Schuss dann aus kurzer - und abseitsverdächtiger - Position einköpfte zum 0:1. Der VfL agierte spielerisch auf Augenhöhe, vor allem Jan Gyamerah überzeugte auf der rechten Seite. Es fehlte aber an Konsequenz im Abschluss.

Die größeren Chancen hatte der FC, der mit langen Bällen zweimal die VfL-Defensive überrumpelte. Im „Eins gegen Eins“ scheiterten Clemens und Anthony Modeste aber am starken Dornebusch. Zudem traf Milos Jojic nur die Latte.

Trainer Verbeek ist unzufrieden

So war Gertjan Verbeek unzufrieden: „Wir haben zu viele Chancen zugelassen und selbst zu wenig gepresst. Wir haben oft nur reagiert. Der Gegner auch, aber ich schaue nur auf mein Team“, so der Trainer.

Nach der Pause agierte beim VfL eine Art B-Elf, auch Köln tauschte insgesamt neun Mal. U19-Spieler Ulrich Bapoh gab im Offensivzentrum mächtig Gas und vergab die erste und einzige echte Chance im zweiten Durchgang, in dem der Spielfluss verloren ging. Verbeek war aber mit der Defensivarbeit zufrieden: „In Halbzeit zwei war es ein Spiel auf Augenhöhe, die Ordnung stimmte, das Pressingverhalten war besser. Das war okay, mehr nicht.“

Novikovas spielt keine Rolle

Gar nicht im Mega-Kader war Arvydas Novikovas. Der Litauer spielt in den Überlegungen sichtlich keine große Rolle mehr. Der 2015 verpflichtete Außenstürmer konnte nur ganz selten überzeugen, sein Vertrag läuft im Sommer aus. Es ist durchaus denkbar, dass er noch im Winter einen neuen Verein findet.

DIE AUFSTELLUNGEN

Nur die Kölner Dominik Heintz und Konstantin Rausch spielten durch. VfL - 1. Halbzeit: Dornebusch - Gyamerah, Hoogland, Bastians, Rieble - Losilla, Stiepermann - Merkel, Wurtz, Gündüz - Mlapa. 2. Halbzeit: Kompalla - Dawidowicz, Fabian, Leitsch, Perthel - Canouse, Wydra - Weilandt, Bapoh, Saglam - Quaschner

Köln - 1. Halbz.: Kessler - Klünter, Maroh, Heintz, Rausch - Höger, Hector - Clemens, Osako, Jojic - Modeste. 2. Hb.: Müller - Sörensen, Maroh (63. Risa), Heintz, Rausch - Hartel, Özcan, Hector (63. Ciftici), Jojic (63. Ametov) - Zoller, Rudnevs.

Das nächste VfL-Spiel steigt Mittwoch gegen Fürth (13 Uhr, Nebenplatz am Stadion)