Weniger das Ergebnis, mehr der Auftritt an sich vor rund 7000 Zuschauern in der neuen Continental Arena in Regensburg brachte VfL-Trainer Gertjan Verbeek nach dem 2:2 auf den Baum.

  • Trainer Gertjan Verbeek war nach dem 2:2 mit der Einstellung nicht einverstanden
  • Überlandfahrten sind vor den letzten beiden Testspielen vorbei
  • VfL simulierte bereits den Ernstfall und wechselte nur viermal aus

Jahn Regensburg -
VfL Bochum 2:2 (1:2)

Riemann - Celozzi, Hoogland (67. Wydra), Bastians, Perthel - Losilla, Stiepermann (76. Saglam) - Weilandt, Eisfeld, Wurtz (46. Stöger) - Mlapa (46. Quaschner)

Tore: 1:0 (10.) Thommy, 1:1 (11.) Eisfeld, 1:2 (20.) Mlapa, 2:2 (47.) Grüttner

Nein, es läuft nicht rund in den Vorbereitungsspielen des VfL Bochum. Drei knappen Niederlagen folgte am Samstag ein 2:2-Unentscheiden beim Drittliga-Aufsteiger Jahn Regensburg. Weniger das Ergebnis, mehr der Auftritt an sich vor rund 7000 Zuschauern in der neuen Continental Arena brachte VfL-Trainer Gertjan Verbeek auf den Baum. „Reviersport“ zitiert Verbeek so: „Es ist eigentlich das erste Mal, dass mein Team von Beginn an jegliche Einstellung vermissen ließ. Unser Start war eine Katastrophe. Die Einstellung stimmte nicht und darüber muss ich mit den Spielern reden.“

Heiko Herrlich, der maßgebliche Mann bei den Gastgebern, betrachtete die Angelegenheit verständlicherweise aus einem ganz anderen Blickwinkel. „Man hat gesehen, dass wir auf diesem Niveau Paroli bieten konnten“, lobte Herrlich seine Spieler, die allerdings im Gegensatz zu den Bochumern keine lange und teils nervige Anreise via flugzeug und über verstopfte bayerische Autobahnen zu bewältigen hatten.

Das Beste an diesem Tag war dann wohl auch die Gewissheit, dass die Überlandfahrten des VfL nun beendet sind. Am Dienstag wird in der Nachbarschaft - in Herne - gegen Cardiff City gespielt, am Freitag kommt der Hamburger SV nach Bochum. Danach beginnt der Ernst des Lebens mit dem Auftaktspiel gegen Union Berlin.

In Regensburg mussten sich die Bochumer erst einmal die Müdigkeit aus den Beinen laufen, bevor sie die Partie bis zum Pausenpfiff dann doch klar dominierten. Thomas Eisfeld und Peniel Mlapa, beide diesmal wieder in der Startelf, machten aus dem 0:1-Rückstand durch den ehemaligen Augsburger Erik Thommy eine Pausenführung, direkt nach Wiederanpfiff traf der eingewechselte und neue Jahn-Angreifer Marco Grüttner zum Ausgleich. Anschließend passierte nicht mehr viel, erst gegen Ende der Partie verpasste Felix Bastians knapp das Tor der Regensburger, auch Grüttner hätte per Kopf noch einmal das Ergebnis verändern können, zielte jedoch nicht genau genug.

VfL-Sportvorstand Christian Hochstätter bemängelte anschließend, dass sich die VfL-Akteure „vor allem auf ihre individuelle Klasse verlassen“ hätten, sprach aber auch von einem „guten Test gegen einen starken Drittligisten“. Und Felix Bastians sah noch Verbesserungsbedarf, aber auch das dafür nötige Potenzial in Sachen Abstimmung und Frische: „Im Moment fehlt ein wenig von allem.“

Gertjan Verbeek hatte sich zuvor in seiner Personalpolitik erkennbar mehr als in den Spielen zuvor beschränkt. Lediglich vier Wechsel - zwei zur Pause, zwei im weiteren Spielverlauf - nahm der VfL-Trainer vor und simulierte damit fast den Ernstfall.