Bochum. Dominik Wydra ist 22, spielstark - und ehrgeizig. Mit dem VfL Bochum hat der neue Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten viel vor.

  • Dominik Wydra ist Bochums Neuer in der Innenverteidigung
  • Der 22-Jährige aus Wien hat das Jahr in Paderborn abgehakt
  • Der Aufstieg ist das Ziel

Einige seiner neuen Teamkollegen haben sich schon die Hände gerieben, verrät Dominik Wydra und lacht. Ein paar Trainingstage und ein Testspiel mischt er ja erst mit beim VfL Bochum, und schon ist eine Runde fällig. Weil er bereits in seiner zweiten Halbzeit bei seinem neuen Klub die Kapitänsbinde trug, als Anführer einer Art U23, die sich nach der Pause zeigen durfte beim 5:0 gegen Wiemelhausen. „Dafür werde ich noch einen ausgeben“, sagt der 22-Jährige.

Locker, beredt, vor allem professionell und ehrgeizig kommt der gebürtige Wiener, dessen Eltern aus Polen stammen, rüber, wenn er nach der Einheit am Montagnachmittag den Journalisten ein paar Fragen beantwortet. Zum Beispiel die, ob er - wie sein alter und neuer Kollege Kevin Stöger - die Albtraum-Saison mit Absteiger SC Paderborn abgehakt hat. „Ich würde gerne einen Cut machen, aber ich werde ja dauernd danach gefragt“, kontert der Defensivmann schlagfertig. Im Ernst: „Ich hätte nie gedacht, dass wir drei Trainer benötigen“, sagt er mit Blick zurück auf sein Jahr in Ostwestfalen, seiner ersten Saison außerhalb Österreichs - zuvor spielte er zwölf Jahre lang für SK Rapid Wien. Dazu kam das Paderborner Chaos drumherum, die Suspendierungen von Mitspielern, der Absturz in die 3. Liga. Wydra: „Für mich ist das Vergangenheit, das ist abgeschlossen.“

Auch interessant

Er blickt nach vorn. Mit Mut, wie es sich ein Trainer wie Gertjan Verbeek nicht nur wünscht, sondern einfordert. Mit Selbstvertrauen. Mit Optimismus. Mit dem Willen zum Lernen und Siegen. „Mein Ziel ist es, zu spielen und aufzusteigen“, sagt der 22-Jährige. „Bochum gehörte für mich in der vergangenen Saison spielerisch zu den Top 3 der 2. Liga. Und es sind starke Spieler dazugekommen“, sagt er, ohne zu verschweigen, dass natürlich auch ein paar Stammkräfte gegangen sind. Sein erster Eindruck sei es aber, dass der VfL „spielerisch“ eher noch besser aufgestellt sei als zuletzt.

Spielen will er selbst jedenfalls, am besten immer - gerne auch als Innenverteidiger. Dort ist Wydra zunächst vorgesehen, zumal Stamm-Kapitän Patrick Fabian bis Jahresende ausfällt. An der Seite von Felix Bastians („Er hilft mir sehr“) und in Halbzeit zwei als junger Kapitän eines noch jüngeren Teams sah das gegen Wiemelhausen schon gut aus, auch wenn man solche Testspiele natürlich nicht überbewerten sollte. Für den 1,85 Meter großen Wiener ist seine Planstelle als Verteidiger jedenfalls „kein Problem“. Im Gegenteil.

Vom Mittelfeld in die Abwehr

Zwar kam er bei seinen 24 Einsätzen für Paderborn meist als Sechser zum Zug. Doch Trainer Verbeek habe ihm ja deutlich gemacht, dass er sich einen spielstarken Innenverteidiger wünsche, der das Spiel mitgestaltet. Und: Auch in Paderborn habe er in der Wintervorbereitung diese Position bereits kennengelernt. An Bochum, sagt Wydra, habe er bereits hohe Erwartungen gehabt. „Aber dass hier alles derart professionell läuft, hätte ich nicht gedacht“, sagt er auch mit Blick auf die vielen Spezial-Trainer, die strukturellen Möglichkeiten, die „perfekte Trainingssteuerung“, so der Neuzugang. „Als junger Spieler kann man sich hier sehr schnell weiterentwickeln.“