Bochum. Ein Mitglied des VfL Bochum stellt am Dienstagabend auf der Jahreshauptversammlung den Antrag, sich ab sofort mit den Planungen für einen Aus- bzw. Neubau des Stadions zu beschäftigen. Das "altehrwürdige Stadion an der Castroper Straße" sei auf Dauer in der Bundesliga nicht konkurrenzfähig.

Entweder ein Ausbau oder gar einen Stadionneubau schlägt VfL-Mitglied Rainer Schaaff. Zumindest anstoßen will er das Thema. Foto: WAZ, Hans Blossey
Entweder ein Ausbau oder gar einen Stadionneubau schlägt VfL-Mitglied Rainer Schaaff. Zumindest anstoßen will er das Thema. Foto: WAZ, Hans Blossey © Hans Blossey

Wenn am Dienstagbend im RuhrCongress ab 19 Uhr die Jahreshauptversammlung des VfL Bochum über die Bühne geht, dann wird es sicherlich laut werden. Denn im großen Saal wird Punk-Ikone Iggy Pop mit den Stooges ein Konzert geben.

Beim VfL Bochum wird es sicherlich ruhiger zugehen, auch wenn die Veranstaltung durchaus interessant werden könnte. Denn unter dem Tagesordnungspunkt "Anträge" wird sich Diplom-Volkswirt Rainer Schaaf zu Wort melden. Der Stadtdirektor a.D. ist nämlich der festen Überzeugung, "dass das altehrwürdige Stadion an der Castroper Straße auf Dauer in der Bundesliga nicht mehr konkurrenzfähig ist."

Er plädiert für einen Aus- oder Neubau in nächster Zukunft und möchte, dass die Mitglieder dafür bereits jetzt die Weichen stellen. "Denn bis es wirklich irgendwo und irgendwann zum ersten Spatenstich kommt, dauert es seine Zeit."

Zukunftsorientiert handeln

Deshalb solle der VfL Bochum zukunftsorientiert handeln und schnellstmöglich eruieren, wie entweder das vorhandene Stadion auf 50 000 Plätze (mit einem angemessenen Sitzplatzanteil) vergrößert, oder wie sogar ein Neubau an einer geeigneten Stelle in Betracht gezogen werden könne.

Das ehemalige Ruhrstadion heißt jetzt rewirpowerstadion. Foto: David Nienhaus
Das ehemalige Ruhrstadion heißt jetzt rewirpowerstadion. Foto: David Nienhaus

"Ich finde, dass wir als VfL Bochum uns darüber jetzt ernsthaft Gedanken machen müssen. Und dafür sollte zunächst eine Machbarkeitsstudie unter Einbeziehung der Mitglieder erstellt werden", so Schaaff zu seinem Antrag.

Die Begründung ist einfach: Trotz konkreter Planungen für den Umbau zur Frauen-Fußball-WM verfüge der Verein über das älteste und (wahrscheinlich) einnahmeschwächste Stadion aller Bundesligisten. Bei Spielen im europäischen Rahmen würde die Kapazität gerade einmal 22 000 Plätze betragen.

Zur Finanzierung dürfe auch die Beteiligung Privater nicht ausgeschlossen werden. Zunächst solle sich ein Stadion-Ausschuss des Vereins mit der Machbarkeit beschäftigen. "Wenn wir in zehn Jahren", so Schaaff, "noch zum Elitekreis des deutschen Fußballs gehören wollen, dann muss jetzt etwas passieren."

Auf die Beratung unter den Mitgliedern darf man sicherlich gespannt sein.