Düsseldorf. . Der VfL dreht das Spiel in Düsseldorf. Thomas Eisfeld wird zum Mann des Tages, nachdem er in der ersten Hälfte noch zwei dicke Chancen vergeben hatte.

  • Der VfL Bochum drehte das Spiel in Düsseldorf und gewann nach 0:1-Rückstand mit 3:1.
  • Thomas Eisfeld wird zum Mann des Tages.
  • Er hatte in der ersten Hälfte noch zwei dicke Chancen vergeben.

So schnell kann es gehen im Fußball. Von der tragischen Figur zum umjubelten Helden liegen manchmal nur eine Pause, eine gute halbe Stunde und ein Freistoß. Thomas Eisfeld rennt jetzt, in Minute 67, schnurstracks auf Co-Trainer Raymond Librgets zu. Seine Kollegen folgen so schnell sie können. Kollektiver Jubel in weißen Shirts mit braunen Matschflecken an der Bochumer Bank, mitten in der verregneten Düsseldorfer Arena. 2:1. Die Wende, endgültig. „Weltklasse“ nennt später Stefano Celozzi diesen Freistoß, „für Thomas habe ich mich besonders gefreut, nachdem er am Anfang zwei Chancen vergeben hat“, sagt Patrick Fabian. Und Eisfeld selbst meint lächelnd: „Es ist schön, so ein Tor zu machen.“

Sercan Sararer trifft für Düsseldorf

Dann kommt Gertjan Verbeek, es ist schon 19:36 Uhr, als die Reporter noch viel mehr wissen wollen vom Man of the match. Eisfeld darf seinen nächsten Satz aber nicht mehr zu Ende sprechen: „Komm, Thomas, in die Kabine, es ist kalt“, sagt Verbeek. Sonntag schon geht es weiter, gegen Arminia Bielefeld - Thomas Eisfeld wird gebraucht.

Eine halbe Stunde vor seinem etwas abrupten Feierabend hatte der Mittelfeldspieler des VfL für das Sahnehäubchen gesorgt in einer umkämpften, intensiven Partie auf einem matschigen, schwer zu bespielendem „Acker“.

Eisfeld hatte gerade einen Freistoß aus 20 Metern wunderbar ins linke Eck gezaubert, nachdem der Mittelfeldspieler in der ersten Halbzeit noch zwei Hundertprozentige vergeben hatte.

Als der VfL dominierte, aber nicht traf. Nach Verlängerung von Onur Bulut lief Eisfeld allein auf Torwart Michael Rensing zu, doch der Ball touchierte nur den rechten Außenpfosten (2.). Erneut Eisfeld scheiterte nach einer tollen Kombination über Terodde und Terrazzino (13.), ehe sich die Fortuna in die Partie biss. Und früh belohnt wurde: Ihlas Bebou setzte sich gegen Timo Perthel durch, seine Flanke von der Grundlinie nahm Sercan Sararer, schneller am Ball als Celozzi, volley aus elf Metern. Das Netz im rechten unteren Eck zappelte. 1:0 Düsseldorf. Verrückte Welt.

Der Spielfluss der Bochumer war nun dahin, Düsseldorf attackierte früher, energischer. Bochum aber hatte weiterhin ein klares Chancenplus. Ein Abschlag von Torwart Manuel Riemann landete im Lauf von Onur Bulut, der aus spitzem Winkel erst in Torwart Rensing seinen Meister fand (27.). Da auch Terodde verzog (31.) und die Partie an Dynamik und Präzision enorm verlor, hieß es zur Pause 1:0 fürs effektivere Team.

VfL-Fans beseelt

Trainer Verbeek wusste, erklärte er hinterher, dass Düsseldorf sein kraftraubendes Pressing auf tiefem Geläuf nicht 90 Minuten wird halten können. Und so kam es. 15 Minuten noch drückte Düsseldorf, ehe Bochum „mehr Körner hatte“, so Simon Terodde - und auch mehr Klasse. Jetzt mit Janik Haberer, der frischen Schwung brachte. Zunächst traf Terodde, dann schlug Eisfeld zu, und Haberer per Kopf nach einem Eisfeld-Freistoß machte den Deckel drauf. 3:1, binnen zehn Minuten hatte der VfL die Partie gedreht. Während die Fortuna mehr denn je um die Klasse zittert, sangen die 3000 mitgereisten VfL-Fans beseelt: „Unsere Heimat, unsere Liebe...“. Die Düsseldorfer Altstadt, sie gehörte am Dienstagabend Bochum.