Bochum. Eine 0:1-Niederlage gegen den MSV Duisburg handelte sich der VfL Bochum zum Abschluss der Wintervorbereitung ein, na ja, sagen wir halbe Niederlage.
Eine Niederlage handelte sich der VfL Bochum zum Abschluss der Wintervorbereitung ein, na ja, sagen wir mal eine halbe Niederlage. Denn als man sich am Samstag im Dauerregen darauf geeinigt hatte, auf die zweite Halbzeit zu verzichten, führte der MSV Duisburg mit 1:0. Nicht nur die rund 700 unentwegten Fans waren ob dieser Entscheidung verblüfft - und teilweise verärgert -, auch für MSV-Neuling Tomané war diese fußballerische short story Neuland: „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte der 23-jährige Stürmer nach seinem Deutschland-Debüt. Womit er nicht alleine war.
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Vielleicht ein kleiner Trost: Die Zuschauer sollen ihre Eintrittskarten behalten, damit sich der VfL demnächst - in welcher Form auch immer - erkenntlich zeigen kann. Begründet wurde der witterungsbedingte Abbruch übrigens mit der wachsenden Verletzungsgefahr, aber sicher wollte man vor den beiden Heimspielen gegen Freiburg und Bayern München auch nicht das Risiko eingehen, den Rasen zu ruinieren.
Der langjährige Bochumer Dennis Grote traf für den MSV
VfL-Trainer Gertjan Verbeek gab Simon Terodde und Thomas Eisfeld den Vorzug vor Peniel Mlapa und Janik Haberer, links verteidigte Felix Bastians neben Jan Simunek. Manuel Riemann stand zwischen den Pfosten, Felix Dornebusch saß auf der Bank. Als später die erste Halbzeit abgepfiffen war, machten sich Rekonvaleszent Timo Perthel, Haberer, Mlapa und Arvydas Novikovas als erste Einwechselspieler warm, mussten kurz darauf aber unverrichteter Dinge den Gang in die Kabine antreten.
Im Gegensatz zu den bisherigen Spielen gegen den MSV in dieser Saison waren die Duisburger diesmal gleichwertig, hatten teilweise, bedingt durch die Fehler der Bochumer in der Vorwärtsbewegung, sogar leichte Vorteile. Die Defensive der Hausherren wirkte keineswegs kompakt, weder zentral vor und in der Abwehr noch auf den Flügeln. So hatte Dennis Grote, der langjährige Bochumer, leichtes Spiel, zur Duisburger Führung einzuschießen. Zuvor bereits hatte Kevin Scheidhauer, der auch einst das VfL-Trikot trug, eine Kopfballchance ausgelassen.
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Die eine oder andere gelungene Offensivaktion konnten auch die Gastgeber vorweisen, aber Simon Terodde, Thomas Eisfeld und Tim Hoogland, der nach der wohl schönsten Kombination des Nachmittags über Terodde und Eisfeld zum Abschluss kam und aus 14 Metern verzog, ließen ihre Möglichkeiten liegen.
Auf der anderen Seite leistete sich Manuel Riemann ein zu kurzes und riskantes Abspiel, das zum Glück ohne Folgen blieb. Auch die von den Duisburgern nicht genutzten Abstimmungsprobleme zwischen Jan Simunek und dem Bochumer Schlussmann waren nicht zu übersehen. Teilweise wirkte der Auftritt der Bochumer regelrecht konfus und wirr.
Verpatzte Generalprobe, erfolgreicher Ernstfall? Gäbe es in dieser Frage einen Automatismus, man müsste schnurstracks den Weg zum Wettbüro einschlagen. Aber wenige Tage vor dem Punktestart weiß man immer noch nicht, was diese Mannschaft zu leisten imstande sein wird und wer konkret beginnen wird, wenn am kommenden Freitag der SC Freiburg zu Gast sein wird in Bochum.