Nach einer Hinrunde der Rekorde treffen die A-Junioren des VfL Bochum gleich zu Beginn Anfang Februar auf Spitzenreiter BVB Dortmund.

Bochums A-Junioren haben im letzten halben Jahr alle Rekorde gebrochen, sind mit neun Siegen in die Saison gestartet und haben Chancen auf die Meisterschaft in der Jugend-Bundesliga West. „Das war wirklich eine besondere Hinrunde“, sagt Trainer Thomas Reis, der weiß, dass der schwierigste Teil noch vor seiner Mannschaft liegt: „Unsere Leistungen müssen wir jetzt bestätigen.“

Seit zwei Wochen ist die U19 wieder auf dem Platz, teilweise ohne die Jungs, die bei Gertjan Verbeek mitmischen. Aber das hat im vergangenen Sommer ja auch geklappt: „Die Jungs profitieren von dem Training mit den Profis und hängen sich bei der U19 trotzdem richtig rein“, sagt Reis, selbst als Co-Trainer bei den Profis dabei.

Last auf vielen Schultern verteilt

Das hat sich in der Hinrunde immer wieder gezeigt. Spieler wie Frederik Lach, Gökhan Gül, Görkem Saglam, Evangelos Pavlidis, Tobias Pellio oder Cagatay Kader – die immer mal wieder mit den Profis mit trainierten – übernahmen in der Mannschaft die Führungsrollen, brachten alle ihre Qualitäten mit ein. Was sicher ein Teil des Erfolgskonzeptes war: Die Last wurde auf vielen Schultern verteilt, keiner steht bei der U19 im Vordergrund.

Und so hatte auch bei der beeindrucken Serie von neun Siegen in Folge zum Saisonstart jeder einmal seinen großen Auftritt. Beim 4:1-Auftaktsieg gegen Preußen Münster schnürte Kader einen Doppelpack, Saglam traf dreifach gegen Fortuna Köln, gegen Düsseldorf (2:1) erlöste Pavlidis die Bochumer, während Gül und Lach die Defensive zusammenhielten.

Nicht nur die Führungsspieler, die ganze Mannschaft entwickelte sich von Spiel zu Spiel. „Mit jedem Sieg wuchs der Glaube an die eigenen Fähigkeiten. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen. Die Jungs sind zu einer echten Einheit geworden“, schwärmt Reis. So konnten auch Ausfälle kompensiert werden, etwa, wenn die Testspiele der Profis parallel zur Junioren-Bundesliga angesetzt wurden oder bei der langen Rot-Sperre von Torjäger Kader. Auch die fast achtwöchige Pause während der U17-WM steckte die Mannschaft gut weg, siegte zum Wiederauftakt bei RW Essen mit 4:0. Dann brach die Serie doch: Gegen Leverkusen verlor der VfL mit 3:4. Doch sein Team stand wieder auf, holte bei Schalke ein Remis und siegte zum Abschluss in Münster mit 3:0.

Der VfL hat sich damit eine gute Ausgangslage geschaffen. Mit 31 Punkten rangieren die Bochumer auf Platz drei, Schalke und Dortmund stehen mit drei Zählern mehr davor – doch die Knappen haben schon zwei Spiele mehr absolviert. Der VfL darf in seinen „Bonusspielen“ gegen Borussia Mönchengladbach ran - und gegen den BVB. Ein Schlüsselspiel, denn nur der Meister qualifiziert sich für das Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft.

Die Dortmunder warten gleich am 10. Februar, an dem Tag, an dem die Profis gegen den FC Bayern spielen. Zuvor geht es zum Start gegen den FC Gladbach (7. Februar). Reis: „Dieser Auftakt spornt uns noch mehr an.“

Ziege und Zengin wieder im Training

Mit neun Siegen in Folge zum Start brach die U19 den vereinseigenen Rekord und auch den der Junioren-Bundesliga-West. Nicht einmal die VfL-Junioren-Meisterteams vom damaligen Trainer Sascha Lewandowski hatten diese Bilanz aufzuweisen.

Beim Trainingslager der Profis waren Frederik Lach, Gökhan Gül, Görkem Saglam, Evangelos Pavlidis, Maxim Leitsch und Cagatay Kader dabei. Leitsch verletzte sich und fällt noch etwa sechs Wochen aus. Die Vorbereitung absolvieren die langzeitverletzten Alessandro Ziege und Roman Zengin wieder mit. Ein Neuzugang soll auch noch kommen.