Bochum. Cool bleiben und in Ruhe weiter arbeiten, das ist nach dem überraschenden 5:2-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach die Devise beim VfL Bochum.
Cool bleiben und in Ruhe weiter arbeiten, das ist nach dem überraschenden 5:2-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach die Devise beim VfL Bochum. „Trotz der fünf Tore von uns war nicht alles gut“, sagte Felix Bastians, und VfL-Trainer Gertjan Verbeek befand unter anderem: „Unser Spiel gegen den Ball hat mir gefallen, aber am Umschaltspiel müssen wir noch arbeiten.“ Was man in Bochum ja auch noch, ohne hektisch zu werden, tun kann, weil es erst wieder am 5. Februar im Heimspiel gegen Freiburg um Punkte geht.
Gladbach-Trainer Schubert brachte eine Stunde lang seine A-Elf
Deshalb waren Spielverlauf und Ergebnis ja auch überraschend, denn für Mönchengladbach war es bereits die Generalprobe für die am kommenden Wochenende beginnende Bundesliga-Rückrunde. Eine Stunde lang ließ Borussias Trainer Andre Schubert seine vermeintliche A-Mannschaft - mit Ausnahme von Oscar Wendt, der noch geschont wurde - auf dem Rasen, erst danach begann er zu wechseln. Die herbe Niederlage begriff Schubert schließlich als Denkanstoß, meinte aber auch: „Wir brauchen mehr Zeit, um unsere Automatismen einzustudieren.“ Zeit aber hat man vielleicht noch in Bochum, aber wohl kaum in Mönchengladbach, wo bereits die Punkte-Partie gegen Dortmund in den Fokus gerückt ist.
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Dass sieben Tore fielen, es hätten gut und gerne auch zehn oder mehr sein können, lag vor allem daran, dass beide Mannschaften im Spielaufbau gelegentliche Schwächen verrieten. Viel zu oft wurde leichtfertig hinten heraus gespielt, Ballverluste waren vorprogrammiert. Die Borussia servierte dem VfL über Andreas Christensen und Martin Stranzl mindestens zwei Tore, Schlussmann Yann Sommer ließ zudem einen Ball über die Linie kullern, den er üblicherweise mit geschlossenen Augen parieren würde. Allerdings machte sich in diesen Szenen positiv bemerkbar, dass die Gastgeber keine Angst hatten, auch gegen diesen prominenten Gegner sehr weit aufzurücken und teilweise extrem hoch zu verteidigen. Der Vorteil dabei ist: Wer so weit vorrückt, kommt nach dem angestrebten Ballgewinn auch sehr schnell zum Abschluss. Und genau so war es schließlich, nach diesem Muster erzielte Simon Terodde, der zur zweiten Halbzeit gekommen war, seine drei Tore. Zuvor hatte Janik Haberer nach Vorarbeit von Peniel Mlapa und Onur Bulut getroffen, den Schlusspunkt setzte schließlich Thomas Eisfeld, von Terodde prima per Brust freigespielt.
VfL ging mit gütiger Gladbacher Mithilfe auf Torejagd
Umgekehrt gefiel Verbeek natürlich auch nicht alles, was seine Mannschaft da im Spiel nach vorne aus der Abwehr heraus leistete. Da wurde es den Gladbachern, die ihrerseits häufig auf breiter Front energisch pressten, zu leicht gemacht, sich den Ball zu erobern und in der Folge gute Chancen zu kreieren. Das war vor dem 1:0 durch Ibrahima Traore so, als die VfL-Defensive für einen Moment zu statisch war, das war auch beim 2:1 durch Lars Stindl so, der innerhalb einer Minute zweimal versuchen durfte, Manuel Riemann zu überwinden.
Auch danach hatte der Bundesligist noch gute Tormöglichkeiten, in Sachen Effektivität aber hatten nun die Hausherren, die bis auf ihre A-Junioren und Nando Rafael nach und nach alle gesunden Spieler auf den Rasen brachten, klare Vorteile. Geführt von Manuel Riemann, Felix Bastians und Anthony Losilla, die das komplette Spiel bestritten, ging der VfL mit gütiger Mithilfe des Gegners erfolgreich auf Torejagd.
Dass die Bochumer mit ihren beiden deutlichen Erfolgen gegen Hertha BSC (4:1) im Trainingslager und nun Mönchengladbach (5:2) das sattsam bekannte Fragespiel nach den Ambitionen wieder in Gang gesetzt haben, vermochte Gertjan Verbeek nicht zu irritieren. „Wenn wir eine Chance haben aufzusteigen, werden wir es probieren“, antwortete Verbeek.