Belek. Der VfL Bochum bezwang im Trainingslager in Belek eine müde B-Elf von Hertha BSC mit 4:1. Herthas Torwart Sascha Burchert patzte mehrfach.
Der VfL Bochum wird als Sieger des SunExpress-Turniers aus der Türkei zurückkehren. Die Elf von Trainer Gertjan Verbeek bezwang nach dem 0:0 gegen Stuttgart eine müde B-Elf von Hertha BSC, die ihr drittes Spiel innerhalb von drei Tagen absolvierte, mit 4:1.
Peniel Mlapa erzielte zwei Tore für den VfL Bochum
Verbeek musste neben Piotr Cwielong und Giliano Wjnaldum auch überraschend auf Timo Perthel (Rückenbeschwerden) verzichten. Deshalb musste Jan Simunek, der eigentlich noch geschont werden sollte, ran - in der Innenverteidigung. Felix Bastians rückte nach links, auf die Perthel-Position. Freiwillig verzichtete der VfL-Trainer auf Andreas Luthe, der in Belek aktuell nur eine Nebenrolle spielt, Nando Rafael, Frederik Lach und Cagatay Kader.
Die Bochumer hätten in diesem von starkem Wind geprägten (Glücks-)Spiel nach wenigen Minuten in Führung gehen können, aber Marco Terrazzino scheiterte nach Doppelpass mit Simon Terodde an Hertha-Schlussmann Rune Jarstein. Das Tor aber, es fiel wenig später auf der anderen Seite. Die VfL-Defensive stand für einen Moment zu tief, war auch zu passiv, so dass Alexander Baumjohann in Ruhe Maß nehmen konnte, begünstigt auch durch Simuneks Ausrutscher. Manuel Riemann im Bochumer Tor war chancenlos.
Kein Problem, wie sich bald herausstellen sollte, denn die nach der Pause eingewechselte Jugend-Combo des VfL (Gül, Saglam, Pavlidis, Cacutalua, Haberer, Niepsuj und Maria) bereitete - auch angeschoben vom Rückenwind - Herthas Reservetorhüter Sascha Burchert einen unangenehmen Abend. Peniel Mlapa, Görkem Saglam und Arvydas Novikovas sorgten, von Burchert mehr oder minder großzügig beschenkt, inerhalb weniger Minuten mit ihren Toren für eine 3:1-Führung der Bochumer. Und weil es so schön war, durfte Mlapa den unglücklichen und von seinen Vorderleuten schmählich im Stich gelassenen Berliner Schlussmann ein weiteres Mal bezwingen.
Die Bochumer Stimmen zum Spiel
Gertjan Verbeek (Trainer VfL Bochum): "Die Umstände waren schwierig, der Wind hatte einen großen Einfluss. In der ersten Halbzeit hatten wir Gegenwind, trotzdem hat die Mannschaft das gut gemacht. Bis auf den Fernschuss, der zum Tor führte, haben wir keine Chance zugelassen. Wir hatten auch Chancen, waren aber im Abschluss etwas unglücklich. In der zweiten Halbzeit haben die Jungs das sehr gut gemacht. Sie haben super gespielt. Und sie haben schöne Tore geschossen. Wir hatten sogar noch mehr Möglichkeiten, wobei der Wind nun ein sehr großer Vorteil für uns war. Ich glaube, Berlin ist nur dreimal über die Mitte gekommen. Wenn man ein Turnier gewinnt mit Hannover, Stuttgart und Hertha, wo es vorher hieß, der VfL darf auch mitmachen, dann ist das gut. Vor allem, wenn man es überzeugend gewinnt. Ich weiß auch, dass Hertha dreimal in drei Tagen gespielt hat, aber wir haben das auch sehr gut gemacht. Schade ist nur, dass Timo Perthel wieder Rückenprobleme hatte und nicht spielen konnte."
Christian Hochstätter (Sportvorstand VfL Bochum): "Wir haben verdient gegen die Hertha gewonnen, auch wenn die Berliner drei Spiele in Folge hatten. Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, war richtig gut. Wir hatten in der zweiten Halbzeit drei 17-Jährige dabei. Wie sie das gemacht haben, freut mich natürlich. Der Qualitätsunterschied zwischen den Stammspielern und den jungen Spielern ist geringer geworden. Es zeigt sich, dass unsere Philosophie greift."