Essen. Der VfL Bochum steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Bei 1860 München setzte sich der VfL mit 2:0 durch und hatte im richtigen Moment viel Glück.
Ein Redeverbot mit den Medien galt für die Fußballer des TSV München 1860 schon vor dem Pokal-Kampf am Mittwochabend, und nach dem 0:2 (0:2) gegen Zweitliga-Konkurrent VfL Bochum kam das den unglücklichen Löwen aus der verregneten bayerischen Metropole wohl gerade recht. Während die Gäste ausgiebig den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale feierten, spitzt sich die Krise beim Tabellenvorletzten zu.
Hoogland erzielt das 2:0 für den VfL Bochum - ein irregulärer Treffer
Die Bochumer, die erstmals nach drei Jahren die Runde der letzten Acht erreichten, wurden in einer intensiv geführten Partie dabei im rechten Moment vom Glück geküsst. Denn dem 2:0 kurz vor der Pause ging erst ein umstrittener Freistoßpfiff voraus - und Tim Hoogland bugsierte den Ball dann nach Marco Terrazzinos folgender Flanke mit der Hand über die Linie (44.). Die Münchener tobten; wutentbrannt protestierten die Spieler auf dem Rasen, lautstark pfiffen die Anhänger auf den Rängen - doch Schiedsrichter Marco Fritz blieb dabei. 2:0. Ein irregulärer Treffer, der Millionen wert sein kann für den VfL. Der Pokaltriumph jedenfalls steigert die finanziellen und sportlichen Möglichkeiten, verbessert die Perspektive über diese Saison hinaus. Die anvisierte Vertragsverlängerung mit Trainer Gertjan Verbeek könnte alsbald Gestalt annehmen.
Der Niederländer hatte seine in der Allianz-Arena, in der Heimat des FC Bayern ganz in Rot aufspielenden Bochumer gut eingestellt. Der VfL begann druckvoll, ehe München die Partie zusehends besser in den Griff bekam. Ausgerechnet in diese Phase hinein sorgte Janik Haberer für das 1:0. Die junge Leihgabe der TSG Hoffenheim durfte ungehindert durchs Mittelfeld ziehen, an seinem Flachschuss ins linke untere Eck gab es nichts zu meckern (39.).
Der in der Liga zuletzt zweimal desaströse TSV 1860 kam mit Wut aus der Kabine. Der tadellose VfL-Torwart Manuel Riemann entschärfte das 1:2 gegen einen Schuss von Adlung, ehe Hoogland für die Entscheidung hätte sorgen müssen. Doch diesmal benutzte der Ex-Schalker freistehend aus fünf Metern den Fuß - und verzog (52.). Die Gastgeber steckten zwar nicht auf, doch über Konter waren die Bochumer dem 3:0 letztlich näher - und tanzten hernach ausgelassen ins Viertelfinale.