Bochum. Der VfL Bochum bändigt auch die Löwen! Nach dem hart erarbeiteten 1:0 gegen 1860 München baute der VfL die Tabellenführung in der 2. Bundesliga aus.
Tagelang wurde spekuliert: Geht er? Bleibt er?
Simon Terodde gab die Antwort auf dem Platz. Eine Drehung. Ein Schuss aus 18 Metern ins rechte untere Eck. Ein Volltreffer zum 1:0 gegen den zuvor leicht überlegenen TSV München 1860 kurz nach der Pause.
Bochum versank im Jubel.
Die Transferperiode war bereits seit über drei Stunden beendet, als der Stürmer des VfL seinen Wert für den Zweitligisten mit seinem fünften Saisontreffer einmal mehr unter Beweis stellte. Die Führung nach durchwachsener erster Halbzeit war der Knackpunkt in einem eher spannenden als hochklassigen Spiel, das der VfL letztlich verdient mit 1:0 (0:0) gewann.
Fünfte Partie. Fünfter Sieg. Das ist neuer Startrekord für den VfL, der damit seine Tabellenführung ausbaute.
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Dabei waren die Einsätze der angeschlagenen Felix Bastians und Stefano Celozzi fraglich, doch vor der zehntätigen Spielpause erhielten beide doch das Vertrauen von Trainer Gertjan Verbeek, der damit auch im fünften Ligaspiel die gleiche Startelf ins Rennen schickte.
In den ersten Minuten wollten die Löwen offenbar Eindruck schinden - was ihnen auch gelang. Sie attackierten früh, sie waren viel unterwegs. Mehr als die Bochumer bei Ballbesitz, im Mittelfeld fehlten die Anspielstationen und damit der Spielfluss, der obendrein durch einige technische Unkonzentriertheiten gestört wurde. Einzig die Vorstöße von Timo Perthel über die linke Seite sorgten für Gefahr. Mehr als ein Freistoß von Marco Terrazzino, den 1860-Torwart Vitus Eicher über die Latte lenkte,, sprang in der ersten Halbzeit aber nicht heraus.
VfL Bochum kam giftiger und zielstrebiger aus der Kabine
Zu zwingenden Chancen brachten es aber auch die gefälligeren Gäste nicht - bis zur 37. Minute. Michael Liendl bediente halbrechts im Strafraum Gary Kagelmacher, dessen Schuss Andreas Luthe parierte. Vier Minuten später hatte der Torwart auch Glück: Nach einer Ecke durfte Kapitän Christopher Schindler aus fünf Metern ungehindert köpfen. Er beförderte den Ball mittig in Luthes Arme.
Nach dem Wechsel aber änderte sich das Bild schlagartig. Bochum kam giftiger, zielstrebiger, aggressiver aus der Kabine. Patrick Fabian fing einen Einwurf ab, über den bis dahin blassen Janik Haberer kam der Ball zu Terodde, und der gab der Partie die Würze. 1:0.
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Die Stimmung war schon vor dem Anpfiff Spitze. Jetzt drohte sie zu eskalieren im besten Sinne.
Und der VfL legte in einer nun offeneren, packenden Partie nach, nicht nur auf den Rängen. Anthony Losilla hatte die Riesenchance zum 2:0, verstolperte aber freistehend nach Pass von Haberer (52.).
Es blieb umkämpft mit Vorteilen für den VfL, der allerdings nach rund 65 Minuten nicht mehr konsequent genug nachsetzte. Die Löwen steckten zwar nicht auf, entwickelten im entscheidenden Drittel aber keine Durchschlagskraft gegen defensiv zweikampfstarke Gastgeber. So hätten Onur Bulut, Terodde und Haberer die Führung ausbauen können.
Wirklich wichtig war das nicht mehr: Bochum rockte in die Nacht.