Bochum. Der VfL Bochum erwartet einen stürmischen SC Freiburg - und will dort am Samstag bestehen. Terrazzino und Bastians freuen sich auf ihren Ex-Klub.
Im Fußball gibt es ständig Wechsel und entsprechend häufig auch ein Wiedersehen: Aus Teamkollegen werden Gegner. Wenn der VfL Bochum an diesem Samstag (13 Uhr, live in unserem Ticker) zum Spitzenspiel beim SC Freiburg antritt, der neben dem VfL und dem unter einem Drei-Punkte-Abzug wegen Lizenzverstöße leidenden SV Sandhausen die beiden bisherigen Spiele gewonnen hat, treffen gleich eine Reihe alter Bekannter aufeinander.
Medial beherrscht natürlich das Treffen der Trainer die Schlagzeilen: Christian Streich vom SC Freiburg und Gertjan Verbeek vom VfL Bochum. Als Verbeek mit Nürnberg in Freiburg 2:3 verloren hatte, flogen verbal die Fetzen, und auch im Nachklapp gab es keine Versöhnung. Verbeek blieb der Pressekonferenz nach dem Spiel fern - ist aber längst in Bochum angekommen. Mit neuen Zielen - und wohl überlegten, bedachten Worten, die sämtlicher Brisanz zunächst die Schärfe nehmen: „Es geht um Fußball, nicht um uns.“, sagte er zum Streich-Thema, das für ihn „gar kein Thema“ ist. Abgehakt.
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Etwas mehr Gedanken gemacht hat sich Marco Terrazzino. Er spielte vor seinem Wechsel zum VfL in der Vorsaison zwei Jahre beim SC Freiburg, in Liga eins hatte er sich nicht entscheidend durchgesetzt. Er ging nicht im Unfrieden - und will doch nun zeigen in Freiburg, was er wirklich drauf hat. Terrazzino: „Wir alle haben richtig Bock auf Freiburg.“ Auch Felix Bastians, der in zweieinhalb Jahren (2009 bis Ende 2011) 79 Bundesliga-Spiele bestritt für die Breisgauer, freut sich laut „Reviersport“ „riesig“ auf die erstmalige Rückkehr. Auf der anderen Seite steht Mike Frantz seinen Mann, der einst unter Verbeek in Nürnberg gesetzt war. „Mike“, sagt Verbeek, „ist ein super Typ.“
Super drauf ist zurzeit auch sein VfL, der so beginnen wird wie in Paderborn (1:0) und gegen den MSV Duisburg (3:0) - für Wechsel gab das Team bisher keinen Anlass. „Die Mannschaft macht einen reifen und homogenen Eindruck, das konnte man gegen Duisburg über 90 Minuten sehen“, lobte Sportvorstand Christian Hochstätter und schließt sich dem Optimismus im Grundsatz an: „Schaffen wir das auch in Freiburg, dann werden wir auch dort gewinnen.“
Die Zeiten, in denen der VfL vor lauter offensiver Euphorie schonmal ins Gegentor-Verderben rannte, scheinen in der Tat vorbei zu sein - das, so Hochstätter, sei auch im Schwarzwald-Stadion vonnöten: „Das größte Problem bei Freiburg ist: Das ist eine sehr junge und hungrige Mannschaft, die offensiv spielt. Da geht’s erstmal darum dagegenzuhalten. Gleichzeitig dürfen wir aber auch unsere eigenen Qualitäten nicht vergessen.“
Mlapa dürfte am Sonntag gegen Marl-Hüls sein VfL-Debüt geben
Potenziell gehobene Zweitliga-Qualität bleibt auch daheim und tritt am Sonntag (11 Uhr) auf dem Leichtathletikplatz am Stadion gegen Oberligist TSV Marl-Hüls an. Peniel Mlapa dürfte sein Debüt geben für den VfL, auch Arvydas Novikovas ist noch ohne Pflichtspiel-Einsatz. Je nach Verlauf in Freiburg könnten auch Nando Rafael oder Jan Simunek spielen.