Bochum. Überraschend bat Stanislav Sestak den VfL Bochum um Vertragsauflösung. Nun wirft er Trainer Gertjan Verbeek schlechten Umgangston vor.

Es kam dann doch ziemlich überraschend, als der VfL Bochum am Montag die nahende Trennung von Stanislav Sestak verkündete. Der Angreifer hatte den Verein um Vertragsauflösung in diesem Sommer gebeten. Sein Arbeitspapier war ursprünglich noch bis Juni 2016 gültig. Man sei Sestak gerne entgegenkommen, weil der Slowake nicht mehr das Gefühl habe, unter Trainer Gertjan Verbeek genügend Einsatzzeit zu bekommen, hieß es in der offiziellen Mitteilung des Klubs. So weit, so richtig. Aber offenbar nur die halbe Wahrheit.

"Bild" gegenüber sagte Sestak, dass auch der Umgangston des Bochumer Trainers eine Rolle spielte.„Ich bin jetzt 32. Ich muss mich nicht beleidigen lassen. Trainer Gertjan Verbeek hat mich beim Darmstadt-Spiel schlecht behandelt. Ich hätte nur mein Trikot spazieren getragen. Zudem musste ich fast immer als Erster raus. Mal warf er mir vor, ich hätte keine Dynamik, mal keine Motivation. Das ist respektlos. Ich habe schnell gemerkt, dass ich kein Lieblingsspieler von ihm bin“, wird Sestak zitiert. „Es gab für mich keine Basis mehr. Ich muss Spaß haben am Fußball spielen und nicht immer nur Druck spüren.“

Verbeek nicht zum ersten Mal mit rauhem Umgamgston

Es ist nicht das erste Mal, dass Verbeek mit seinem rauhen Ton zumindest für Irritationen sorgt. So reagierte Top-Torjäger im Februar zumindest kurzfristig verstimmt, als er sich vom Niederländer während des Trainings hatte fragen lassen müssen: "Bist du dumm?" Eine neue Gangart, die man ob des erfrischenden Spielstils beim VfL speziell Anfang der Rückrunde geneigt war hinzunehmen. Bis zum Fall Stanislav Sestak.

Der 32-Jährige will sich ab Juli bei einem neuen Verein für die EM-Teilnahme 2016 mit der Slowakei empfehlen. Nicht aber ohne sich beim letzten Saisonspiel des VfL gegen Sandhausen (Sonntag, 15.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) noch einmal blicken zu lassen. "Ich will mich von den tollen VfL-Fans verabschieden.“