Bochum. . Eine Hiobsbotschaft mussten die U23-Spieler des VfL Bochum am Montag verdauen. Der Westklub meldet die Reserve zur kommenden Saison ab. Derzeit kämpfen die Amateure in der Regionalliga um den Klassenverbleib.

Der VfL Bochum meldet zur kommenden Saison seine U23-Mannschaft ab. Das gab der Klub am Montag per Pressemitteilung bekannt. Mit dem Betreff „VfL mit neuem Nachwuchskonzept“ erläuterte der Zweitligist seine Entscheidung: Zum einen wolle der Verein „den Fokus verstärkt auf die Heranführung eigener Talente in den Profibereich lenken“, zum anderen müsse man sich „den wirtschaftlichen Erfordernissen des Vereins“ anpassen.

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Die Zweitvertretung des VfL spielt derzeit in der Regionalliga West um den Klassenerhalt und belegt aktuell den 16. Tabellenplatz. Mit der Neustrukturierung wolle der Westklub „eine noch höhere Durchlässigkeit zum Lizenzspielerbereich schaffen“. Christian Hochstätter, Sportvorstand des VfL, erklärte in der Vereinsmeldung: „Wir haben, zählt man den Lizenzspielerkader, die U23 und die U19 zusammen, insgesamt 70 Spieler für drei Mannschaften. Wenn der VfL im Profibereich weiter nach oben will, und das wollen wir, müssen wir die Nachwuchsabteilung noch mehr professionalisieren und umstrukturieren.“

Maßnahme "nur ein erster Schritt zur Professionalisierung des Nachwuchses"

Zu wenig Spieler hätten in der Vergangenheit den Sprung aus der U23 zu den Profis geschafft. Mit Ausnahme der Torleute kämen „die talentiertesten Spieler“ direkt aus der U19 in den Lizenzspielerbereich. Zudem sei es im Unterbau zu selten möglich gewesen, den Ersatzspieler der ersten Mannschaft regelmäßige Spielpraxis zu geben.

VfL Bochum plant dreigleisig

Ende April wird der Verband die Lizenzen für die Fußballklubs verteilen. Der Westklub von der Castroper Straße hatte zuletzt immer Auflagen erfüllen müssen.

„Aus diesen rein sportlichen Gründen erscheint es uns ratsam, die U23 nicht mehr zu melden“, so Hochstätter. Diese Maßnahme sei nur ein „erster Schritt zur Professionalisierung unseres Nachwuchses, viele weitere Schritte werden folgen, bis hin zur Umstrukturierung der gesamten Abteilung.“

Entscheidung alternativlos

Auch erhofft sich der VfL Bochum, die gesparten Kosten direkt zur „Stärkung des Lizenzspielerkaders für die kommende Saison“ investieren zu können. Wilken Engelbracht, kaufmännischer Vorstand beim VfL, erklärte: „Mit dem Ausstieg aus der U23 und einer Reihe weiterer Einsparungsmaßnahmen, dazu zählen auch die Neuverhandlung diverser Dienstleistungsverträge, wird der Verein in der kommenden Saison 2015/16 seine jährlichen Kosten um ca. 1,5 Mio. Euro senken.“ Wirtschaftlich sei diese Entscheidung alternativlos, „um dauerhaft den Profibereich zu stärken und innovative Neuerungen im Jugendbereich zu realisieren.“

23 Spieler stehen derzeit im Kader der Bochumer Zweitvertretung, die von Dimitrios Grammozis trainiert wird.