Düsseldorf. Stanislav Sestak erzielt in einer offensiven Partie beide Treffer. Nach dem Wechsel ist Bochum klar überlegen, Düsseldorf rettet aber den einen Punkt.
„Eigentlich haben wir keine Chancen zugelassen, deshalb ist es umso ärgerlicher, dass wir hier zwei Tore weggegeben haben.” Nicht nur Felix Bastians trauerte nach dem 2:2 des VfL Bochum in Düsseldorf zwei verlorenen Punkten nach. Das galt auch für Stefano Celozzi, der die Partie auf den Punkt brachte: „Ich glaube, wir haben es spätestens in der zweiten Halbzeit wie ein Heimspiel aussehen lassen.”
In Sachen Aufstellung ist Gertjan Verbeek außerordentlich verlässlich. Wer einen Tag vor dem Spiel dem Trainingsteam A angehört, der spielt auch, wenn er denn einsatzfähig ist. Wie bereits berichtet, nahm der VfL-Trainer in Düsseldorf zwei Veränderungen in der Startaufstellung vor im Vergleich zum Heimspiel gegen den FSV Frankfurt. Patrick Fabian verteidigte wieder an der Seite von Felix Bastians, und Stanislav Sestak ersetzte den gesperrten Thomas Eisfeld. Auf der Bank nahm aber doch Piotr Cwielong Platz, der junge Außenverteidiger Nicolas Abdat musste weichen.
Tücken einer hoch stehenden Bochumer Abwehr
Und es ging, wie zu erwarten war, furios los bei den beiden hinter Ingolstadt offensivstärksten Mannschaften der 2. Liga. Der alte Fuchs Sestak nutzte, wie schon bei seinem Treffer in Aue, die vergleichsweise geringe Körperlänge des Fortuna-Schlussmannes und überwand Michael Rensing von der Strafraumkante aus. Ein fabelhafter Start für die Bochumer, die sich die gute Ausgangsposition aber postwendend zunichte machten. Michael Esser spielte im eigenen Strafraum Fabian an, der verlor, nicht gut orientiert, den Ball, den Charlison Benschop humorlos versenkte. Bastians hatte die Abseitsstellung aufgehoben.
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Anschließend zeigten sich die Tücken einer hoch stehenden, also weit aufgerückten Abwehr. Benschops Schnelligkeit hatten die Bochumer Abwehrspieler wenig entgegen zu setzen. Zunächst aber hatte der VfL Glück, als Michael Liendl, dessen Kreise auch kaum zu stören waren, nach einem Eckball nur den Pfosten traf. Dann jedoch enteilte Benschop, Esser berührte den Ball zwar noch, doch Benschop fiel über den Torwart - der Schiedsrichter entschied: Elfmeter. Liendl verwandelte sicher und brachte richtig Stimmung in die Arena.
Noch einmal wackelte die Bochumer Abwehr vor der Pause, als Benschop an Esser scheiterte, dann war wieder der VfL an der Reihe. Simon Terodde schirmte im Fünfmeterraum den Ball ab, der fand dann erst Timo Perthel und nach dessen Schuss den Weg zu Sestak. Der Slowake, zuletzt nur zweite Wahl, ließ sich nicht lange bitten und glich aus. Es war sein siebter Saisontreffer. Offenbar hatte die Nichtberücksichtigung seinen Ehrgeiz geweckt.
Sestak trennt ein Pfostentreffer von einem Traumtor
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Nach dem Seitenwechsel ging es erheblich ruhiger und geordneter zu. Die VfL-Abwehr wollte sich nicht überraschen lassen, die Gäste hatten nun noch deutlich mehr Ballbesitz, kombinierten sich immer wieder bis an den gegnerischen Strafraum. Doch die letzte oder vorletzte Aktion mißriet regelmäßig. Allerdings hätte Sestak aus einem guten einen Traumtag machen können, wenn er nach Marco Terrazzinos Freistoß den Ball zum dritten Mal ins Fortuna-Gehäuse bugsiert hätte. Er traf den Außenpfosten.
Rensing meisterte anschließend den Freistoß von Timo Perthel, als Terrazzino von Schauerte gebremst wurde, musste er nicht mehr angreifen. Einige falsche Entscheidungen verhinderten, dass der erneut gute Lauf des Balles mit weiteren Bochumer Treffern honoriert wurde.