Bochum. . Thomas Reis, der ab sofort Co-Trainer VfL-Bochum-Coach Gertjan Verbeek ist, stand bereits am Mittwoch mit seinen neuen Kollegen auf dem Platz.

Nicht ganz ein Jahr ist es her, dass der damalige U19-Trainer Thomas Reis die zweite Mannschaft des VfL übernommen hat. Jetzt steigt der ehemalige VfL-Spieler zum Co-Trainer der Profis auf. „Ich will diese Riesengelegenheit wahrnehmen, mich im Trainerteam einbringen und selbst weiterentwickeln“, sagt der 41-Jährige. Die U23 übernimmt wie berichtet Dimitrios Grammozis, bisheriger U15-Trainer, der sich „auf eine reizvolle Aufgabe“ freut.

Reis erfuhr erst am Dienstag von der Idee, ihn statt Frank Heinemann, der das Angebot dankend abgelehnt hatte, als zweiten Co-Trainer zu installieren - und musste daraufhin nicht lange überlegen. „Mein Ziel ist es, im Profibereich zu arbeiten“, sagt Reis, der im März seine Fußball-Lehrer-Prüfung ablegt.

Auch unter Neururer stand Reis schon bei den Profis auf dem Platz

Schon am Mittwoch stand er mit Gertjan Verbeek und Co-Trainer Raymon Librgets auf dem Platz, die Niederländer lernt er dann ab Freitag so richtig kennen. „Bis jetzt hatten wir nur ein kurzes Gespräch, da hatten beide Seiten ein gutes Gefühl. Im Trainingslager können wir uns nun beschnuppern“, erzählt Reis. Ganz neu ist die Aufgabe als Co-Trainer der Ersten für ihn nicht: Immer wieder mal war er mit den Profis auf dem Platz, zuletzt 2013 unter Peter Neururer.

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Von seiner U23-Mannschaft hat sich Reis bereits verabschiedet, ab sofort übernimmt Grammozis, Dennis Brinkmann bleibt Co-Trainer. „Alle waren überrascht. Der ein oder andere, der bislang weniger zum Einsatz kam, hatte vielleicht sogar ein Lächeln auf den Lippen“, berichtet Reis von seiner Verabschiedung: „Aber das ist ja auch gut so. Jeder Spieler hat nun die Gelegenheit, sich neu zu empfehlen.“ Ganz unvorbelastet geht Grammozis aber nicht an die Aufgabe heran, immerhin hat er ein Jahr lang selbst für die U23 auf dem Rasen gestanden, war in der Rückrunde der vergangenen Saison Co-Trainer und hat auch in dieser Spielzeit immer wieder ausgeholfen. „Das hilft mir bei meiner Arbeit, trotzdem kann sich jeder nun im Training neu zeigen. Als Cheftrainer werde ich die Jungs neu kennenlernen“, so Grammozis.

Reis: Grammozis sieht Fußball in vielen Dingen gleich

Reis übergibt Grammozis die U23 auf einem Nicht-Abstiegsplatz: Momentan steht der VfL auf Rang 14, punktgleich mit Schalke II und Wattenscheid 09. Nach einer zehn Spiele währenden Pleiten-Serie haben die Bochumer zum Ende des Jahres gerade noch die Kurve gekriegt und den Sprung hauchdünn über den Strich geschafft. „Wir haben viel Lehrgeld bezahlt. Ich wünsche mir, dass sich die Mannschaft gut entwickelt, mache mir bei Dimi und Dennis da keine Sorgen. Ich gehe mit einem guten Gewissen“, sagt Reis.

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Schon immer hat Reis betont, dass er und Grammozis „Fußball in vielen Dingen gleich sehen“. Der Deutsch-Grieche bestätigt das, will aber seine eigene Note einbringen: „Jeder Trainer hat seine eigenen Ideen, die er mitbringt, auch in taktischer Hinsicht.“ Die U15, die er seit Sommer betreut und bei der „Co“ Sven Thur nun in die erste Reihe rückt, war Grammozis’ erste Cheftrainer-Position. Schon ein halbes Jahr später hat er nun die Chance, sich in der Regionalliga zu beweisen: „Es ist toll, dass ich diese Möglichkeit jetzt erhalte.“ Langfristig will sich der A-Lizenz-Inhaber auch für den Fußball-Lehrer-Lehrgang bewerben.

Vorerst hat Grammozis aber noch viel Arbeit mit der U23 vor sich. „Viel Zeit bleibt nicht. Bis zum Derby gegen Wattenscheid müssen die Jungs bereit sein“, so Grammozis. Am 31. Januar (14 Uhr, Lohrheidestadion) steigt das Derby, bis dahin muss er den Spielern seine Philosophie einimpfen. Der 36-Jährige ist aber vom Klassenerhalt überzeugt: „Die Jungs haben sich zum Ende der Hinrunde stabilisiert und den Ernst der Lage verstanden. Die Mannschaft hat das Potenzial, den Klassenerhalt zu schaffen. Das wollen wir so schnell wie möglich realisieren.“