Die Nachricht dieses Winters bleibt voraussichtlich Gertjan Verbeek, der neue Trainer. Abgesehen von Rückkehrer Felix Bastians sind keine Neulinge zu erwarten.

Noch saust die Multi-Sportskanone Gertjan Verbeek auf Skiern die Hänge hinunter, lassen die Spieler des VfL Bochum in der kurzen Winterpause die Seele baumeln. Ab dem 5. Januar aber wird man gemeinsam daran arbeiten, das Vereinsschiff in die richtige Richtung zu lenken. Wobei auf personellem Gebiet Verbeek selbst die Nachricht dieses Winters bleiben dürfte.

„Die Mannschaft kann Fußball spielen, keine Frage“, hat der neue Cheftrainer bei seiner Präsentation gesagt. Und Sportvorstand Christian Hochstätter sieht aktuell, sollte nicht noch der eine oder andere Spieler woanders vor Anker gehen wollen, keinen Grund für Transferaktivitäten. Mit Felix Bastians, der ab Jahresbeginn spielberechtigt ist, hat man ja bereits einen Allrounder dazu bekommen - bis zum Sommer. Bastians ist die passende Ergänzung, weil er nicht nur auf der linken Seite, sondern auch in der Innenverteidigung spielen kann. Und dort sollte man besser nicht von einer baldigen Rückkehr Jan Simuneks ausgehen.

Vorstellbar ist allerdings, dass Profis wie Piotr Cwielong (Vertrag bis 2017) oder Henrik Gulden, die in dieser Saison bislang überhaupt noch keine Rolle gespielt haben auf der Zweitliga-Bühne, nach Lösungen suchen und womöglich auch nichts gegen ein Leihgeschäft einzuwenden haben. In diesem Fall müsste man beim VfL genau überlegen, ob man nicht doch noch einen Spieler benötigt - auch über die laufende Saison hinaus.

Im Sommer laufen nämlich nicht weniger als zehn Verträge (Esser, Butscher, Bastians, Zahirovic, Latza, Weis, Gregoritsch, Tasaka, Gündüz und Forssell) aus. Vier der betreffenden Spieler standen beim 1:1 gegen Erzgebirge Aue kurz vor der Winterpause in der Startelf, sieben von ihnen hatten anschließend einen Einsatz mehr auf dem Konto. Und es ist kaum damit zu rechnen, dass man in der kommenden Spielzeit mit mehr als zwei oder drei Akteuren aus diesem Kreis noch rechnen kann und rechnen will beim VfL. Tobias Weis und Michael Gregoritsch sind nur ausgeliehen, ihre Zukunft liegt nicht in den Händen der Bochumer Verantwortlichen, Danny Latza dürfte, wenngleich er in den letzten Wochen nicht mehr die große Stütze der Mannschaft war, über attraktive Angebote verfügen. Und für die Routiniers Heiko Butscher und Mikael Forssell naht das Karriereende.

„Eines meiner Ziele ist es, Spieler zu entwickeln“, hat Gertjan Verbeek Sport1 kürzlich mitgeteilt. Folglich wird er sich ausgiebig mit Selim Gündüz, Onur Bulut und Fabian Holthaus beschäftigen, aber auch ein Auge auf die noch jüngeren Talente, wie die U18-Nationalspieler Gino Fechner und Cagatay Kader, werfen müssen. Die aktuelle U23 des VfL Bochum gibt indes nur wenig her, ihre Existenz ist akut bedroht.