An Selbstbewusstsein mangelt es derzeit nicht auf dem Betzenberg. Das liegt weniger an der gloriosen Vergangenheit des 1. FC Kaiserslautern, sondern eher an den aktuellen Leistungen einer grundlegend umgekrempelten Mannschaft. Trainer Kosta Runjaic hat das vor dem 0:0 in Leipzig schön in Worte gefasst: „Die laufstärkste Mannschaft gegen die spielstärkste, das wird sicher ein interessantes Duell.“

Nur am Rande vermerkt: Die Pfälzer hätten dieses Duell gewinnen müssen und wären dann nicht Fünfter, sondern Zweiter in der aktuellen Zweitliga-Tabelle.

Doch derlei Petitessen können die grundsätzliche Zufriedenheit, die derzeit am Betzenberg herrscht, nicht beeinträchtigen. Schließlich hat man sich von zahlreichen sehr gut bezahlten Hochkarätern wie Torrejon, Dick, Idrissou, Bunjaku, Simunek, Alushi, Azaouagh und Fortounis, auch von Sturm-Talent Zoller, getrennt, entsprechend die Kosten reduziert - und dennoch läuft es sportlich rund. Die Verantwortlichen hüten sich dennoch weiterhin, die Mannschaft mit irgendwelchen Zielen unter Druck zu setzen.

Die Lauterer Startelf in Leipzig listete gleich fünf Spieler (Heintz, Orban, Stöger, Younes und Hofmann) auf, die ihren 23. Geburtstag noch vor sich haben. Beim VfL Bochum würde man vermutlich Schnappatmung bekommen, müsste man mit einer derart jungen Mannschaft ins Rennen gehen.