Sinsheim. Die U19 des FC Schalke 04 reist am Samstag zum Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft nach Hoffenheim und muss einen 0:1-Rückstand drehen. Trainer Norbert Elgert wird nicht unruhig. Bei den Königsblauen sieht er noch Luft nach oben, bei den Gastgebern weniger.
Es ist am Freitagnachmittag sehr idyllisch im Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim. Von einem Fußball-Fieber ist noch nichts zu spüren. Nur vereinzelte Plakate weisen darauf hin, dass sich am Samstag die A-Junioren der TSG 1899 und die des FC Schalke 04 um 13.05 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion (Sport1, live) zum Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft treffen werden. Jene Gelassenheit hat auch Norbert Elgert versucht, seinem Team zu vermitteln. „Wichtig ist, dass du den Spaß nicht verlierst“, sagt der Schalker U-19-Trainer, dessen Mannschaft einen 0:1-Rückstand aufholen muss.
Klar: Die Königsblauen haben das Hinspiel aufgearbeitet, und dabei war es überhaupt nicht so, dass Norbert Elgert seinen Fußballern Vorwürfe gemacht hat. „Die Arena ist ein sehr besonderes Stadion“, erklärt er. „Da neigt man schon mal dazu, übermotiviert zu sein, und dann kann das auch mal in die falsche Richtung gehen.“ Das Ergebnis ist bekannt: Die Schalker erspielten sich am Mittwochabend kaum Torchancen, eine Möglichkeit der Sorte hundertprozentig hatten sie überhaupt nicht. „Das war deutlich zu wenig“, betont auch Norbert Elgert.
Der Ansatz ist also klar: mehr Torgefahr. Und am liebsten hätte es der Schalker Trainer, wenn seinem Team ein schneller Treffer gelänge. „Aber wenn er nicht fällt, dürfen wir nicht unruhig werden“, betont Norbert Elgert, der am Freitagabend um 20 Uhr noch einmal zur Mannschaftsbesprechung gebeten hat. „Wir müssen gut stehen, ohne uns hinten reinzustellen“, sagt er. Dabei denkt der Fußball-Lehrer auch darüber nach, eine andere Startformation als am Mittwoch auf den Rasen zu schicken. „Ich weiß es noch nicht genau“, erklärt er. „Es kann aber sein, dass es eine oder zwei Änderungen geben wird – oder auch nicht.“
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Zuversicht gibt den Schalkern nicht nur deren Physis, die unübersehbar schon am Mittwoch besser war als die der TSG 1899 Hoffenheim, sondern auch die Tatsache, nicht zu Hause antreten zu müssen. „Eigentlich haben wir auswärts unsere besten Spiele gemacht“, sagt Norbert Elgert. „Warum soll das nicht erneut passieren?“ Seinen Spielern kann er sogar versprechen, dass es in Hoffenheim nicht so voll wird wie in der Veltins-Arena, weil das Dietmar-Hopp-Stadion maximal 6350 Zuschauern Platz bietet.
Hoffenheim gewann Auswärtsspiel beim FC Bayern mit 6:0
Obwohl die Hoffenheimer mit einer 1:0-Führung ins Rückspiel gehen, „ist überhaupt noch nichts entschieden“, sagt 1899-Trainer Julian Nagelsmann. Und auch Norbert Elgert ist davon überzeugt, dass der Vorteil der TSG nur ein kleiner ist. Zwar lässt er nicht unerwähnt, dass die Kraichgauer in Gelsenkirchen „einen glänzenden Auftritt hatten und im Umschaltverhalten sowie Spiel gegen den Ball exzellent waren“. Aber der Schalker Trainer verbindet mit dem seit Wochen anhaltenden Lauf der TSG 1899, die unter anderem ihr Bundesliga-Spiel beim FC Bayern München mit 6:0 gewonnen hat, auch eine Hoffnung. Und welche? „Vielleicht führt das zu einer übergroßen Sicherheit. Die Hoffenheimer haben nicht mehr sehr viel Luft nach oben. Wir schon!“, sagt Norbert Elgert, der auf jeden Fall einen Rückstand vermeiden will, „weil die Hoffenheimer eine enorme Konterqualität haben“.
Das Regelwerk des DFB sieht übrigens vor, dass es keine Auswärtstorregel gibt. Sollten die Schalker also mit einem Treffer Differenz gewinnen, gäbe es – nein, keine Verlängerung – sofort ein Elfmeterschießen.