Gelsenkirchen.. Gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend hat sich der Kader bei Schalke 04 wieder gefüllt, Farfan und Santana melden sich zurück. Der Konkurrenzkampf mit den jungen Spielern ist völlig offen - und für den Trainer ergeben sich ganz neue Gedankenspiele.

Wenn Schalkes Trainer Jens Keller sich in der Freitagpartie gegen Eintracht Frankfurt (20.30 Uhr/ im Live-Ticker) mal zu seiner Ersatzbank umschauen wird, könnte er sich womöglich erschrecken: so viele lange vermisste Gesichter. „Ich weiß gar nicht, ob ich damit klarkomme“, flachste er im Vorfeld der Partie, die ihm fast schon ein Luxusproblem beschert. Mit Jefferson Farfan und Felipe Santana kehren zwei Akteure in den Kader zurück und sorgen für Glücksgefühle beim Coach: „Ich bin froh über diese Optionen, dass wir endlich wieder Qualität von Außen reinbringen können.“

Keller ließ offen, ob beide schon eine Alternative für die Anfangsformation sind: „Jeff hat gerade mal zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert und sechs Wochen pausiert, da will ich die letzten Eindrücke mal abwarten.“ Es könnte also die Qual der Wahl werden, zumal auch die Trainingsabbrecher vom Mittwoch, Klaas-Jan Huntelaar und Julian Draxler, wohl zur Verfügung stehen werden: „Stand aktuell sind sie wohl beide einsatzfähig“, meinte Jens Keller am Donnerstagnachmittag.

Womit sich die ganze Konzentration auf den Freitaggegner richten kann, denn mit Eintracht Frankfurt und ihrem scheidenden Trainer Armin Veh kommt keine Laufkundschaft in die Arena, schon im Hinspiel beim 3:3 bot sich den Königsblauen eine emotional randvoll gepackte Partie. Damals standen die Hessen allerdings noch unter erheblichem Abstiegsdruck, was momentan bei einem Vorsprung von acht Punkten auf den Abgrund nicht mehr gegeben ist. „Die Frankfurter haben ihre Qualitäten besonders bei Standards, sie haben viele große Spieler in ihren Reihen. Sie scheinen aus dem Abstiegskampf heraus zu sein, deshalb können sie bei uns befreit aufspielen“, befürchtet der Schalker Coach, der sich natürlich schon eine Taktik zurechtgelegt hat: „Die Außenverteidiger stehen sehr hoch, in diese Lücken wollen wir hineinstoßen.“

Nachwuchsspieler müssen nicht automatisch weichen

Die weitere Taktik wollte der Trainer noch nicht verraten, auch nicht, ob Kevin Prince Boateng wieder auf die Sechser-Position rückt. „Das könnte gut passieren, obwohl Kevin ja auch gerne auf der Zehn spielt, weil er vorne Tore machen möchte“, hält sich Jens Keller das letzte Wort in dieser Angelegenheit noch offen.

Bei allen taktischen Überlegungen verrät er allerdings, dass seine Nachwuchsspieler, die in den letzten Wochen so manche Lücke im Startelf-Bogen schließen mussten, nicht automatisch wieder ins zweite Glied rücken werden. „Das waren keine Platzhalter, deswegen gibt es keinen Grund, sie nicht auf den Platz zu schicken“, so Keller. Der Konkurrenzkampf, er ist eröffnet.